Auf dem Weg

Frank Hoppe, Natur- und Landschaftsführer.
Nachdem ich vom 01.Mai bis zum 22. September 2016 von Wuppertal, nach Santiago de Compostela und darüber hinaus gelaufen bin, bearbeite ich nachfolgenden, geblogten Reisebericht um ihn in Buchform zu bringen. Darüber hinaus werde ich diese Plattform nutzen, um weiterhin über meine Freizeitaktivitäten in der Natur zu berichten und wissenswertes weiterzugeben. Schaut hin und wieder mal rein, oder gebt der Facebook-Seite "Wandern-in-und-um-Wuppertal" ein Gefällt mir. Dann bekommt Ihr automatisch Bescheid, wenn es etwas Neues gibt!
29. Juli 7.49 h

BesuchEin Teil der Familie und eine Freundin waren hier, bzw. sind noch dort, haben mich um Viertel vor Sechs zum Bahnhof von La Réole gefahren und soeben habe ich Bordeaux in Richtung Hendaye, der letzten französischen Stadt, an der französisch/spanischen Grenze verlassen.

Nachdem ich am 20. Mai diesen Jahres französischen Boden im Nordosten betreten habe, verlasse ich Frankreich im Südwesten, nach ca. 1.400 km, von denen ich doch immerhin über tausend zu Fuß zurückgelegt habe. Was hat Frankreich mir gegeben?
Reichhaltige Vegetation, vielseitige Landschaften, historische Stätten und reichlich Regen, der aber vergessen ist, wenn alles wieder getrocknet ist. Sehr viel Hilfsbereitschaft und ebenso viel Freundlichkeit, dafür meinen besonderen Dank!
Gewachsen bin ich natürlich an den Widrigkeiten, an deren Ende aber immer die oben genannte Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit auf mich wartete.
Zuletzt der Versuch in einem buddhistischen Kloster unter zu kommen. Zum Einen hat mir die Ablehnung gezeigt, dass ich zu wesentlich mehr Kilometern in der Lage bin, als ich jemals angenommen hätte, zum Anderen hat es mir die Gesellschaft der freundlichen Amerikaner geschenkt. Wenn es für meine persönliche Entwicklung auch zuträglich gewesen wäre, mich auf die "Ringelreihen-TänzerInnen" einzulassen. Ja, mit denen bzw. mit solchen habe ich meine Probleme und ein Thema. Und nachdem ich berechtigte Kritik an meinen Äußerungen, bzgl. meines Klosterbesuchs erhalten habe, möchte ich darauf hinweisen, dass mir die Nonnen und ihre Vorschriften, absolut egal sind und ich sie ohne jeden Groll akzeptiere. Wenn aber Menschen aus unserem Kulturkreis meinen, sie seien zu neuen Menschen geworden, in dem sie die Hände vor die Brust bringen und sich verklärt blickend verbeugen, dann krisch isch ens de Plaque! Meine Art mich darüber lustig zu machen, ist vielleicht nicht die ganz feine Art, aber da auch ich nur Mensch bin und nicht die Nachfolge des Dalai Lama antreten will...
Ganz etwas anderes ist mein Wunsch wegzulaufen, wenn ich diese Stuhlkreise sehe. Einer dieser Stuhlkreise symbolisiert bereits mehr Nähe zu Menschen, als ich in meinem ganzen Leben bereit wäre zuzulassen. Und da könnte es tatsächlich sein, dass ich meine Angst vor Nähe damit kompensieren, dass ich mich über Menschen, die diese Nähe leben, lustig mache bzw. abwertend äußere.
Um dieses Thema zu bearbeiten, ist gerade eine Pilgerreise mit ihren Herbergen und ihren fröhlichen Gleichgesinnten ein sehr gutes Übungsfeld. Na, schaun wir mal...

In 45 Minuten komme ich in Hendaye an. Hendaye liegt am Bidasoa, dem Grenzfluss der die Spaniennatürliche Grenze zu Spanien darstellt. Über eine Brücke erreiche ich Irun, die erste spanische Stadt meiner nächsten größeren Etappe, die mit einer Länge von etwa 830 km auf mich wartet.
Ahhh, Biarritz, Seebad der Reichen und Schönen... Waha! Guethary! Bahnhof an Steilküste, direkt am Ozean!

30. Juli

Nachdem ich pünktlich in Hendaye ankam, bin ich nach Irun und habe dort meinen ersten Cortado, einen Espresso mit Milch getrunken. Von dort habe ich mich auf den Weg nach Hondarribia gemacht. Die mittelalterliche Kleinstadt gilt Umfragen nach als eine der beliebtesten Städte Hondarribia Spaniens. Sehr gut erhalten, sehr gepflegt, sehr hübsch und sehr nah am Ozean. Und dessen sind sich auch die Hotelbesitzer bewusst, so dass ich mein Vorhaben den ersten Tag, nachdem ich um 5.00 h aufgestanden bin, ruhig angehen zu lassen wegen Überteuerung verworfen habe.
So habe ich mich um 14.00 h auf den Weg nach Pasaia gemacht.
Die Ausläufer der Pyrenäen sind wunderbar anzusehen und hammerhart zu spüren. Es gibt zwei Varianten dieser Tour, die gemeinsam mit den Worten des Autors beginnen. Es geht steil und steinig bergauf. Ooh ja! Nach etwa anderthalb Kilometern Dieser Weg wird steinig und schwäärtrennten sich die Wegvarianten. Ein Schild wies darauf hin, dass der eine Weg für Pilgerinos Alpinistas und der andere für den Rest ist.
Ich dachte, mh, Alpinist, bestimmt nur eine Vorsichtsmaßnahme. Es begann einer Steigung, die der Autor mit, brutal bergauf beschreibt. Völlig fertig kam ich an einem Gatter an, das überstiegen werden musste und ich befand mich in einer lieblichen Graslandschaft. Ich befand mich auf Weideland, das so groß war, dass ich eine Stunde brauchte um es zu durchwandern. Etliche kleinere Herden Pferde lebten hier, die zum Teil wild galoppierend, nicht das Weite suchten, sondern auf mich zu liefen, was mir anfangs doch Sorgen bereitete.
Wohlfühlatmosphäre für PferdeEs ging seicht ständig bergan, bis zu einer Aussichtstelle, an der die Weide unterbrochen wurde um einem Parkplatz und Bänken Platz zu machen. Ich machte eine längere Pause, aß den Rest Vortagbrot, weil ich mich spontan entschloss weiterzugehen, hatte ich keine Lebensmittel gekauft und machte mich auf den Weg zum Gipfel.
Wieder beginnend mit einer brutalen Steigung, wurde es immer mehr zu einerGratwanderung Gratwanderung die immer stärker an mein Höhenthema kratzte, bis ich nur noch rechts sah, weil es dort nicht ganz so steil war.
Aber... Ich schreibe, also lebe ich!
Die gesamte Wanderung stellte mit ihren Aufstiegen, aber auch mit entsprechenden Belohnungen durch unglaubliche Ausblicke alles bisherige in den Schatten. Als ich von den 500 m auf den endlos scheinenden Ozean sah, was schon ein Erlebnis an sich ist, konnte ich das erste Mal wirklich sehen, dass die Erste rund ist. Die wie wild lebenden Pferde waren klasse und dem ganzen wurde die Krone aufgesetzt, als ich mich am Grad auf Augenhöhe mit einem Seeadlerpärchen befand. Da es das erste Mal war, dass ich diese Tiere in der Natur zu Gesicht bekam, war ich zunächst unsicher. Der weiße Kopf aber, zerstreute jeden Zweifel. Vielleicht waren es 50, vielleicht 100 Meter, in jedem Fall für mich ein tolles Erlebnis! Aussicht
Der Abstieg war nicht weniger beschwerlich und deutlich unangenehmer für Bänder und Gelenke. Es war 20.00 Uhr als ich in der Pilgerherberge in Pasaia ankam und das letzte Bett von 16 bekommen sollte.
Ich wurde sehr freundlich von Enrico dem Hostaliero begrüßt. Zu essen gab es nichts, ich kann in die Stadt gehen und dort was kaufen. Ich? Keinen Meter! Ich nehme eine Cola, das reicht dann! Er kann etwas Salat, Brot und Chorizzo anbieten. Sehr, sehr gerne! So habe ich mit Enrico und Manu aus Madrid, der unmittelbar vor mir angekommen ist, einen ganz tollen Salat, Brot und Käse gegessen. Als ich die Chorizzo nicht anrühte, schnitt er einen Laib wunderbaren Schafskäse an. Ein toller erster Tag in Spanien!!
Und weil ich so artig gewartet habe, bis alle den Salat auf dem Teller hatten, wurde ich aufgefordertPasaia das Tischgebet zu sprechen. Ooh, ich kann das nicht! Nicht das ich etwas gegen beten hätte, aber Vorbeten ohne abzulesen... boaah. En Allemagne, ermutigte mich Enrico. Na dann mal los... Und als ich mich am Morgen nicht nur mit einem Adios verabschiedete, sondern es mit einem Handschlag von Mann zu Mann tun wollte, wurde ich erst mal an seine Brust gezogen, kräftig durchgeknuddelt und mit den Worten, Frank - Buen Camino! Entlassen. Ich liebe Nähe!
Auch diese Nacht war das Grauen. Nicht wegen der anderen Schlafsaalnutzer. Nee, das ging. Die 16 Personen verteilten sich auf zwei Räume. Es stimmte sogar das Verhältnis, so dass die Mädels einen und die Jungs den anderen Raum bekamen. Es gab zwar einen Extremschnarcher, der aber zwischenzeitlich auch aufhörte zu schnarchen. Das heutige Problem war das Stadtfest, das was weiß ich wem gewidmet war. In jedem Fall liebten sie Havy Metal und in der Zeit von 23.00 bis 2.00 durfte eine besonders satanische Band auf die Bühne. Fenster zu nutzte nichts, es war, als würde die Mucke unter irgendeinem Bett stehen. Um sechs der Wecker von Enrico und bereits Sekunden später schallten Choräle durch die Herberge. Nein, nicht von Enrico, schon aus der Anlage.

31. Juli

17.50 h, ich sitze in einer Kafetegia (baskisch), trinke Tee, schreibe und warte, dass meine Bank, gut geschützt unter einem Kirchenvorbau nicht mehr so stark von Touristen frequentiert wird.
Meine Bank? Was bisher geschah...

Die zwölf StämmeNach einer tollen Küstenwanderung bin ich gestern Mittag in San Sebastian angekommen. Unterwegs, als ich eine Kurzrast eingelegt habe, bin ich von Mitglieder der Sekte (?) die zwölf Stämme eingeladen worden etwas zu essen, zu trinken oder auch gerne zu übernachten. Ich hatte es im Vorfeld gelesen und war auch neugierig, aber es war selbst für eine ausgiebige Rast zu früh, geschweige denn für Übernachtungspläne.
Die Sommerherberge war am anderen Ende der Stadt, vier Kilometer entfernt, aber in Richtung des weiteren Weges. Gegen 15.00 war ich dort, um zu lesen, dass es sie nicht mehr gibt. Vier Kilometer wieder zurück, da gibt es jetzt eine Nonnenschaft, die sich um Pilger kümmert. Voll, denn, so habe ich eben erst erfahren, gibt es Wanderführer, die es bereits wussten, selbst die Internetupdates meines Wanderführers sagen dazu gar nichts.
Der nächste Ort 13 km entfernt, mit zwei knackigen Steigungen. In der Regel kosten die Hotels in San Sebastian zwischen 120 und 300 Euro. Es fand ein internationales Fahrradspektakel statt. Und der junge Mann, mit dem ich gerade gesprochen habe war völlig verblüfft, dass ich überhaupt ein Zimmer bekommen habe und dann noch für "nur" 75 Euro. Unmittelbar in der Altstadt. Allerdings sind er und sein Freund erst Abends gekommen.
Ab 19.00 h hat es mehrfach gewittert und geschüttet, aber heute früh um 10.00 h, als ich los ging war es trocken. Später Wanderer bekommt die Sonne! Nur eben keinen Herbergsplatz.
Ich verabschiedete mich von San Sebastian, das mittlerweile die Stadt der Reichen und Schönen ist. Als ich das erste Mal in San Sebastian war, standen an vielen Ecken und vor jedem öffentlichen Gebäude Polizisten in kugelsicherer Weste mit Maschinenpistolen. Die ETA, die baskische San Sebastian Strandpromenade Befreiungsorganisation war allgegenwärtig. Die Altstadt war mehr Aufenthaltsort der einheimischen Bevölkerung. Touristen verirrten sich nur sporadisch hierher.
Gestern war es selbst zwischen den Gewittern voll wie auf einem Straßenfest. Und das war es auch, ein riesiges Straßenfest. Ich hatte ja nun das Vergnügen dreimal durch diese Stadt, zu den verschiedensten Uhrzeiten zu laufen. Und es ist an der Art der Menschen zu sehen, was Umfragen San Sebastian Barinnerhalb der Touristikbranche schon seit längerem sagen. San Sebastian ist eine der beliebtesten Großstädte Europas geworden. Dieses Jahr übrigens auch Kulturhauptstadt Europas. Wer das Laute, das Gesehenwerden, aber auch das Pulsierde, eine unglaubliche Auswahl an Tapaskreationen, wunderbare Strände mag, sollte San Sebastian nicht verpassen. Ich habe das erste Mal seit drei Monaten richtig gut und preiswert gegessen und auch wenn San Sebastian nicht unbedingt für mich ist, so bin ich froh diesen halben Tag gehabt zu haben.
Der Tag fing wieder mit Treppen an, viele Treppenstufen. Es war anstrengend aber nicht übermäßig. Zum Glück hatte es geregnet, so dass ich wieder Matsche laufen durfte. Damit ich es nicht verlerne. Und auf halben Weg fing es an zu plästern und ich konnte, hurra meinen neuen Poncho einweihen, im Regen einweihen. Als Sonnenschutz war er bereits im Einsatz.EXPED Regenponcho
Und als ich dann gegen 16.00 h in Orio, bei der Pilgerherberge ankam, waren alle 20 Betten und alle Zusatzmatratzen vergeben. Als ich noch überlegte, weitere 9 km zu laufen, fand ich eine sehr schöne Bank unter einem Kirchenvorbau. Jetzt sitze ich in einer Kafetegia (das ist baskisch), schreibe ein wenig, esse gleich eine Kleinigkeit und hoffe, dass dann die Touristen, die sich um die Kirche herumtreiben, ihrerseits die Betten aufsuchen.
Um 9.00 h bin ich Karten- und Wegweiserfrei Richtung Loubes- Barac aufgebrochen, um mir einmal Bergerac Der Engländer und seine Clubs das buddhistische Kloster anzusehen, das der vietnamesische Mönch Thich Nhat Hanh vor cirka dreißig Jahren als seine Exilheimat gegründet hat. Hoffent, dass ein Kloster keine müden Wanderer abweist, wollte ich auch gerne eine Nacht dort verbringen.
Da ich für diesen Bereich kein Kartenmaterial zur Verfügung hatte und es auch in der Touristeninformation nicht zu beschaffen war, bemühte ich Google-Maps, das sich allerdings nur auf befahrbaren Straßen berufen kann. Wanderweg durch die Weinberge des PérigordsEs sucht im Fußgängermodus zwar die kleinsten Straßen, aber eben keine Wald- und Feldwege. Die angegebene Entfernung lag bei 25 km. Auf halber Strecke stieß ich auf einen neu beschilderten Wanderweg, den ich am Tag zuvor noch nicht im Internet gefunden habe und er schien zumindest im Weinrebe Périgord Groben meine Richtung zu haben. Er führte quer durch die Weinberge. Das letzte große Weingebiet, habe ich vor einem Monat in Chablis durchwandert. Und sie sind doch deutlich gewachsen die Träubchen.
Nun hatte dieser Weg wirklich nur grob meine Richtung und ich kam nach ungefähr 30 km, um 18.30 h völlig fertig in Plum Village, dem Buddhistischen Zentrum an.
Schon von weitem sah ich die Stuhlkreise, große Stuhlkreise! Beim Näherkommen sah ich die Teller, es war Essenszeit. Als ich Richtung Büro ging, rechts zwei Stuhlkreise, links zwei Stuhlkreise und die da so sitzen sah, dachte ich, nein Frank das bist du nicht geh wieder. Die haben fast alle, vier Stuhlkreise, große Stuhlkreise, das Essen eingestellt, du kannst jetzt nicht zurück gehen. Guck dich mal um, ich bin der absolute Fremdkörper. Du übertreibst und eine Nacht hälst du aus. Hast du mal darauf geachtet wie ich gekleidet bist? Schwarze Schuhe, schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarzer Rucksack. Die kommen hierher um das Licht zu erfahren und ich bringe ihnen Dunkelheit. Jetzt frag ob du hier pennen kannst und morgen früh bist du wieder weg. Also fragte ich die Bürononne, eine Novitzin, die noch ihre Haare unter einem Kopftuch verbarg und noch nicht kahl geschoren war, ob sie, die Organisation ein Bett für mich hätte. Nein, haben sie Oldtimernicht. Kein vielleicht oder ich frag mal. Eine ältere Nonne, eine Deutsche, stand plötzlich hinter mir und fragte, zunächst auf englisch, ob sie mir weiterhelfen könnte. Ich wiederholte mein Anliegen und sie erklärte, das es sich um ein Frauenkloster handele und keine alleinstehenden Männer erlaubt seien. Die Männer die ich sehe, sind im Rahmen des Sommerretrats, von dem ich gelesen habe, mit ihren Familien vor Ort. Ich könnte es aber bei den Brüdern, im vier Kilometer entfernten Thirac versuchen, die haben bestimmt einen Platz. Sie erklärt den Weg und ich sage ihr, dass ich gerade, vor einer Stunde dort vorbeigegangen bin und ich nicht angefragt habe, weil im Internet nur diese Adresse hier steht und ich dachte aus dem Grunde, dass die andere Einrichtung etwas nachgemachtes sei. Ja, das haben wir öffters, sagte sie. Ich hätte ausfallend werden können. Sie erklärte mir den Weg abermals, ich bedankte mich und ging. Natürlich nicht zurück! Ich gehe nicht gerne zurück. Das hat mich beim Schach spielen schon so manche Dame gekostet. Hehe und beim Wandern manchen zusätzlichen Umweg. Zumal es entgegen dem heutigen Weg gewesen wäre, ging ich also, entgegengesetzt der Erklärung nach rechts. Eine Minute später, Monsieur, Monsieur völlig atemlos! Madam! Sprechen Sie deutsch? Nahezu perfekt. (Wenn sich diese Worte gegenseitig auch ausschließen) Und bevor sie weiter reden, es tut mir leid, dass sie hinter mir her laufen mussten.... Ja wollen sie denn nicht zu den Brüdern? Nein, erstens müsste ich dafür zurückgehen und zweitens ist es noch nicht mal sicher, dass ich dort übernachten kann, dann hätte ich noch mal zwei Stunden verplempert. Ja dann... Wie gesagt, es tut mir leid und vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe. Sie bringt die Hände vor ihrer Brust zusammen und verbeugt sich. Schönen Abend noch, sage ich!
Als ich mich hier auf den Weg gemacht habe, im Rucksack noch eine Schale Tabouleh, etwas Käse Friedhofsfriedhofund ausreichend Wasser und ohne die Vorgabe, dass ich jetzt den und den Weg zu nehmen habe, hatte ich das erste Mal ein richtig befreites, unabhängiges Gefühl. Nach einer Stunde erreichte ich eine Ansiedlung und nahm auf der Treppe zum Friedhof das Tabouleh zu mir. Ein Friedhof, so runtergekommen, wenn du hier tot überm Zaun hängst, weißt du, hier bleibst dubis dich die Krähen holen.
Eine weitere Stunde später, begann es zu dämmern und das nächste Dorf war bestimmt noch zehn Kilometer entfernt. Ich selbst war mittlerweile bei Kilometer 40. Elf Stunden unterwegs. Rechts ein Anwesen, am Tor ein Schild, Chambre d'hote. Die Zufahrt führte einen Berg hinauf. Eine Frau gießt Blumen. Madam, vous avez un Chambre libre, pour moi? Sie musstert mich, Oui!
Schlafzimmer traditionell So bin ich dann, als ich schon überhaupt nicht mehr damit gerechnet habe, bei Cindy und.... nein! bei Cindy und Hank Petterson gelandet. Cindy aus Kalifornien und Hank aus Maine.
Cindy und Hank lieben es traditionell, was sich in der Ausstattung widerspiegelt. Aber letztlich alles vom sauberersten und in bestem Zustand.
Nach dem Duschen, nahm ich die Einladung an und bin auf ein Glas Wein auf die Terrasse gegangen. Was ein Höflichkeitsbesuch sein sollte, entwickelte sich zu einem sehr netten Abend. An dem wir gegen 22.00 h noch eine Schnittchenplatte verdrücken und uns über amerikanische Politik unterhielten. Eingeleitet mit den Worten von Hank. Sorry for Donald Trump!
Das war allemal besser als dieses Wir-haben-uns-alle-so-lieb-Keuscheitskloster! Denn während im Kloster Ringelreihen getanzt und für eine bessere Welt meditiert wird, päppelt Hank zwei aus dem Nest gefallen Elsterbabys auf und hat einen ausgesetzten Kater großgefüttert und adoptiert.
Die beiden sind vor sechs Jahren nach Frankreich bekommen, haben ein großes 100 Jahre altes und entsprechend runtergekommenes Anwesen kernsaniert. Vor kurzem haben sie 4.500 Weinstöcke gepflanzt, um hoffentlich in drei Jahren den ersten Wein zu ernten.
Das Frühstück war ne Wucht an Frische und Obst und um 9.00 wurde ich zu meinem heutigen Etappenziel gebracht, weil Cindy in Duras, der Nachbarstadt einen Laden hat. Hier in Monségur warte ich auf Angela, Claudia, Cyra und Benita um mit ihnen eine Woche Urlaub zu verbringen, bevor ich mich auf den Weg zur spanischen Grenze mache, um eine weitere wichtige Etappe meiner Reise anzutreten.

Sonnenblumen Soooo und nun eine Woche Urlaub!
Spätestens in einer Woche geht es dann weiter. Der Zug fährt am Samstag in La Réole um 06.35 h los, ich steige in Bordeaux um und bin um 10.00 in Hendaye, unmittelbar an der Grenze zu Spanien und cirka 35 km von San Sebastian entfernt. Ich bin gespannt!

Tag 7/7 In eigener Sache!

Als ich am 01. Mai loszog hatte ich gewisse Vorstellungen über den Verlauf dieser Reise. Wildes Zelten, unterwegs arbeiten und wenn das alles nicht funktioniert, sollte das Geld über das ich verfügte eigentlich reichen.
Abgesehen davon, dass ich mich, was Zelten im Allgemeinen und das Wildcampen im Besonderen deutlich überschätzt habe, haben sich Campingrelevante Teile meiner Ausrüstung in Wohlgefallen aufgelöst.
Richtig aber reingerissen hat mich diese unglaubliche Schlechtwetterperiode, während derer ich regelmäßig zwei Tage im Hotel bleiben musste um meine Klamotten wieder trocken zu bekommen.
An Arbeit ist wegen meiner sehr dürftigen Französischkenntnisse nicht zu denken. Vielleicht in zwei Monaten, wenn die Trauben reif sind.

Ich werde jetzt noch 11 Tage wandern, etwa bis La Réole an der Garonne, dann bekomme ich Besuch der sieben Tage, also bis zum 30. Juli bleibt. Danach werde ich mich mit dem Zug auf den Weg über Bordeaux nach Irun an der Spanisch/Französischen Grenze machen um den letzten, der insgesamt vier Abschnitte des Jakobsweges zu laufen. Allerdings wird auch bei dieser Straffung, das Geld nicht mehr weit reichen.

Aus diesem Grunde möchte ich Euch bitten, meine Arbeit als Schreiber dieses Blogs zu bewerten. Ich möchte Euch nicht um Spenden oder Zuschüsse bitten. Sondern um das, was es Euch wert ist, diese Berichte gelesen zu haben und weiterhin zu lesen.
So frei nach dem Motto: Ich habe schon für schlechtere Zeitschriften 2 oder 5 Euro, oder für schlechtere Taschenbücher 10 Euro ausgegeben....und ich bin gerne bereit für diese Form der Literatur 2, oder 5, oder 10 Euro zu zahlen.
Kunstgarage
Ich biete dafür überwiegend Übernachtungen in landesüblichen Pilgerherbergen mit entsprechenden Berichten. Ich biete mich so zusagen als Günther Wallraff der Pilgerherbergen an.

Hier noch mal die IBAN:DE23 2004 1144 0343 4917 00

Um einen möglichst großen Teil der Leserschaft zu erreichen, werde ich diesen Aufruf zu Beginn der nächsten sieben Berichte stellen. Also bitte nicht wundern und heute ist demnach 7/7.
Also ich bin gut und schnell in Bergerac angekommen. Hoffentlich liest dieser nette Mensch nie den gestrigen Eintrag! Ich wollte etwas früher dort sein, aber als ich um zehn vor zehn am vereinbarten Treffpunkt eintraf, waren sie bereits dort. Er und seine Frau, in einem schicken Renault Cap.... Hat er also Schmugglerauto gegen Familenkutsche eingetauscht.
Was die Folter aber angeht. Zu Beginn der Strecke fragte er, mögen sie Schläger. Klar! Sag ich und Cyrano de Bergeracwollte noch hinzufügen, dass das schöne an den französischen Schlägern ist, dass ich sie nicht verstehe. Ja haste gedacht. Quitschestimme, Andrea Berg für Arme. Die die du Samstagabend beim Zappen im MDR oder BR siehst und hörst. Das pure Grauen. Zum Glück waren es nur 25 km.
Dann war ich früh in Bergerac, der Stadt der Langnase, Cyrano de Bergerac und freute mich, nach den guten Erfahrungen in Metz, Auxerre, Limoges und Perigueux auf einen Tag Stadtbesichtigung.
Es war einfach nur Furchtbar! Der absolute Horror! Die ganze Stadt voll von englische Familien, die mindestens 50% der Touristen ausmachen der Rest Franzosen, Holländer und ein Großraumbus Spanier ist noch angekommen. Die Hälfte von allen unter achtzehn. Gelangweilte und nöhlende Teenager, miesgelaunte Grundschulkinder die ihren Kindergartengeschwistern die Pommes klauen, die das Ihrerseits laut schreiend ihren Eltern kund tun. Dazu das Geschrei der Kinderwagenkinder. Da meinste du bist auf Cranger Kirmes! Boah eh!
Und während sich eine Stadt wie Perigueux treu geblieben ist, ich habe bei meinen zwei ausgiebigen Rundgängen nur einen Kitschladen ausfindig gemacht, hat sich Bergerac komplett Bergerac Tourismusdem Tourismus hingegeben.
Es gäbe noch in dieser wunderbaren Altstadt einige gute Motive, allerdings gibt es keine, keine ich habe sie gesucht Stelle, in der sich nicht ein Restaurant-Schirm in den Vordergrund schiebt.
Kunsthandwerk? Cirka zehn Strohhutgeschäfte und gefühlte fünfzig Eisstände, schön niedrig gebaut.
Fazit: Ein Umweg lohnt sich in keinem Fall und das Geld für die Übernachtung sollte man sich sparen!

Tag 5/7 In eigener Sache!

Als ich am 01. Mai loszog hatte ich gewisse Vorstellungen über den Verlauf dieser Reise. Wildes Zelten, unterwegs arbeiten und wenn das alles nicht funktioniert, sollte das Geld über das ich verfügte eigentlich reichen.
Abgesehen davon, dass ich mich, was Zelten im Allgemeinen und das Wildcampen im Besonderen deutlich überschätzt habe, haben sich Campingrelevante Teile meiner Ausrüstung in Wohlgefallen aufgelöst.
Richtig aber reingerissen hat mich diese unglaubliche Schlechtwetterperiode, während derer ich regelmäßig zwei Tage im Hotel bleiben musste um meine Klamotten wieder trocken zu bekommen.
An Arbeit ist wegen meiner sehr dürftigen Französischkenntnisse nicht zu denken. Vielleicht in zwei Monaten, wenn die Trauben reif sind.

Ich werde jetzt noch 11 Tage wandern, etwa bis La Réole an der Garonne, dann bekomme ich Besuch der sieben Tage, also bis zum 30. Juli bleibt. Danach werde ich mich mit dem Zug auf den Weg über Bordeaux nach Irun an der Spanisch/Französischen Grenze machen um den letzten, der insgesamt vier Abschnitte des Jakobsweges zu laufen. Allerdings wird auch bei dieser Straffung, das Geld nicht mehr weit reichen.

Aus diesem Grunde möchte ich Euch bitten, meine Arbeit als Schreiber dieses Blogs zu bewerten. Ich möchte Euch nicht um Spenden oder Zuschüsse bitten. Sondern um das, was es Euch wert ist, diese Berichte gelesen zu haben und weiterhin zu lesen.
So frei nach dem Motto: Ich habe schon für schlechtere Zeitschriften 2 oder 5 Euro, oder für Kunstgarage schlechtere Taschenbücher 10 Euro ausgegeben....und ich bin gerne bereit für diese Form der Literatur 2, oder 5, oder 10 Euro zu zahlen.

Ich biete dafür überwiegend Übernachtungen in landesüblichen Pilgerherbergen mit entsprechenden Berichten. Ich biete mich so zusagen als Günther Wallraff der Pilgerherbergen an.

Hier noch mal die IBAN:DE23 2004 1144 0343 4917 00

Um einen möglichst großen Teil der Leserschaft zu erreichen, werde ich diesen Aufruf zu Beginn der nächsten sieben Berichte stellen. Also bitte nicht wundern und heute ist demnach 5/7.
18. Juli

Um halb sechs kam dann jemand, der mir ein sehr bescheidenes Zimmer, aber auch zu einem bescheidenen Preis gab. Da ist es heute schon netter.
Auch heute konnte ich nicht dem Wetter entsprechend früh los, weil der Supermarkt erst um neun öffnete und ich etwas zu essen brauchte. Es gab dann heute Mittag Pfirsich und Bulgursalat.
So ärgerlich die Wochen Dauerregen waren, so anstrengend und an den Kräfte zerrend sind die derzeit täglichen 35°C Schattentemperaturen. Man kann auch sagen, deutlich gefährlicher. Ich habe es zum Glück mit in die Wiege gelegt bekommen, Wärme und auch Hitze gut aushalten zu können, allerdings verlangen mir Wetter und Weg eine unglaubliche Wasserdiziplien ab. Wenn ich nicht konsequent alle 15 Minuten stehen bleibe, und etwas trinke, bekomme ich Probleme. Wenn die ersten schwarzen Pünktchen vor den Augen flimmern, habe ich es mal wieder vergessen. Bei solchen Temperaturen und Anstrengungen sollte man nicht auf das Durstgefühl warten.
Es waren heute vierundzwanzig Kilometer mit insgesamt vier extrem steilen Anstiegen. Besonders schön für die Moral die ersten beiden. Vom Startpunkt ausgehend eine knappe Stunde nur Bergauf, gefolgt von einem unglaublich heftigen Abstieg der in ein so schmales Tal führte, dass es nach etwa 50 Meter ebenso steil wieder hoch ging.
Auf halben Berg begegnete ich Vater und Sohn. Der Sohn wirkte noch ganz fit, während der Vater mit patschnass Businesshemd auf dem Boden saß, den Rucksack von sich geschmissen.
Der Mann auf dem Boden sah mich Mitleid eregend an und sagte, nein er hauchte eher nach den allgemeinen Begrüßungs-Bonjours, tréééés chaud, seeeehr heiß! Was sagt man da? Ich habe mich für jau entschieden und angespornt durch die Niederlage eines anderen einen Schritt drauf gelegt.
Oben angekommen blieb der Weg erst mal auf einer Ebene und verlief dann etwas sanfter ins Tal. Im Tal blieb es auch jetzt nicht lange, der dritte Anstieg war allerdings humaner, mittlerweile war es 14.00 h, und der Weg traf im folgenden Tal auf eine Straße. So gut wie nicht befahren, näherte sich von hinten ein Auto, ich drehte mich um, das Auto hielt und der Fahrer Antoine nahm mich mit nach Saint Astier.
Saint AstierAuch die Kathedrale von Perigueux ist dem Saint Astier geweiht und hier, in einer romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert liegen sie dann in der Krypta. Die Gebeine des Heiligen Astier.

19. Juli 

Anfänglich dachte ich, dass das Rauschen der Wasserstufe im Fluß einschläfernd sein kann, aber letztlich war es so laut, als würde ein nicht enden Güterzug vor dem Fenster herfahren. Schade, Fenster zu!
Das Frühstück auf der Terrasse war klasse. Schönes Geschirr, toller Platz direkt an der Isle. Auch hier gab es nur Butter und Konfitüre, aber das Ambiente...

Wir hatten mal das Thema "Wer weiß wozu es gut ist..." Heute schönes Beispiel.
Ich hatte mich gestern entschieden bis Mussidan zu laufen, um von dort aus einen Abstecher nachL'Isle mit Vollmond Bergerac zu machen, weil das auch eine tolle mittelalterliche Stadt sein soll und weil sich in der Nähe das Kloster von Thich Nhat Hanh befindet und ich dort mal anfragen wollte, ob ich vielleicht ein oder zwei Nächte übernachten kann.
Auch heute dachte ich solange zu laufen wie es geht, um den Rest zu trampen. In Mussidan wollte ich nach einem Bus fragen, der nach Bergerac fährt.
Als der Moment des trampen wollens gekommen war, befand ich mich auf einer zwar gut ausgebauten Landstraße, auf der aber kaum Autos fuhren und es keine Bäume gab. Erleichterung verschaffenen Wind gab es kaum. Ganz im Gegenteil kam es mir so vor, als würde der heiße Asphalt seine gespeicherte Hitze wieder ausatmen.
Die paar Autos die kamen waren so schnell und der Randstreifen so schmal, dass an ein Anhalten gar nicht zu denken war.
Gegen 15 Uhr fing ich an mir gut zu zureden, dass ich wegen meiner Kopfbedeckung keinen Sonnenstich bekommen kann, nein, auch keinen Hitzeschlag, weil ich bei luftiger Kleidung genug getrunken habe.
Ich kam zu einem Dorf, es sah nach einer Kneipe aus, hätte aber auch ein Wohnzimmer sein können, wenn da nicht die Zapfhähne gewesen wären.
Madam, eine Coca bitte. Und frisches Wasser sagte sie, nahm meine Wasserflasche und füllte sie mit frischem kalten Wasser.
Nach: Warm! Ja sehr warm! Kein Wanderwetter! Ach, es geht! Woher? Wohin? Erzählte sie mir etwas, mehrfach weil ich es nicht verstanden habe, was sich so anhörte, als würde sie mich nach Mussidan bringen, was natürlich aus verschieden Gründen nicht stimmen konnte. Ich fragte sie, ob sie wüsste ob ein Bus nach Bergerac führe. Nein, kein Bus! Da fährt nix hin. Na, dann trampen ich. Die beste Möglichkeit! Ich zahle meine Pepsi und wollte gerade gehen, als ein Mann, Anfang 70 vom Hinterzimmer kam um sich von der Wirtin zu verabschieden. Oh, aus Deutschland ich habe Freunde in Köln, Bielefeld und Gütersloh. Natürlich kenne ich Wuppertal, mit der Bahn die hängt.
Fährt ein Bus nach Bergerac? Fragt die Wirtin. Nein und zum Laufen bei dem Wetter zu weit! Ich fahre ja hin und wieder nach Bergerac, mh, morgen ist Mittwoch? Mh, wenn sie um 10.00 h an der Kirche sind, nehme ich sie mit. Ja gerne! Also, dann bis morgen! Die Wirtin redet mit ihm... Ich fahre nach Mussidan, wollen sie mitkommen? Die Wirtin zwinkert mir zu. Das hat sie also gemeint.
Was wäre passiert, wenn ich auf der Strecke mitgenommen wäre? Also war es letztendlich gut nicht mitgenommen worden zu sein. Toll! Andersrum, wenn ich mitgenommen worden wäre, hätte ich mich gefreut und nichts von der verpassten Chance mitbekommen. Wie man es dreht, es geht immer weiter, in eine Richtung von der du vielleicht nur meinst sie selbst zu bestimmen.
TerrassenfrühstückIch frage den Fahrer auf dem Weg zum Auto, wo er denn herkommt und er antwortet, aus Mussidan. Nein, wo er ursprünglich herkommt, er spricht ja nicht umsonst so gut deutsch. Er sagt Moment bitte, tat so als wenn er auf das Handy sehen muss, schloss seinen roten Twingo oder Cleo auf und ich wollte ihn dann auch nicht bedrängen, aber komisch ist es schon. Um von den Nazis gefoltert worden zu sein zu jung, Eltern? Warum gibt er mir keine Antwort? Wo möglich lande ich morgen stellvertretend für alle Nazideutschen verscharrt im Wald! Wenn es nur schnell geht, foltern wäre doof! Ich sag ja immer, vertrau mir kein folterwürdiges Geheimnis an, ich rede sofort. Und dann wiederum wäre es doch besser gewesen vorher mitgenommen worden zu sein, um noch nicht mal zu ahnen, wie knapp ich dem Schlechter von Mussidan entronnen bin.
Wer weiß... Er ging unmittelbar vor mir in die Kneipe und direkt nach hinten durch, blieb auch hinten. Während ich meine Pepsi trank kam eine Frau und wollte Malboro. Oh, keine mehr da, was machen wir, tut mir leid... Moment. Ging nach hinten und kam mit einer Stange Malboro zurück. Schon komisch... 
So jetzt muss ich mich erstmal um meine neue Herbergensituation kümmern. Die Stadtverwaltung hat uns um 16.00 h reingelassen. Herbergsvater gibts nicht. Es ist das erste mal, dass ich mit einer Frau die Herberge teile. Eine dreißig jährige Schwedin aus Oslo... Hihi, nee nicht wirklich. Sie ist eine achtundsechsigjährige, dreifache Oma aus Paris. Und hat schon angekündigt, dass sie morgen um 5.00 h auf dem Weg ist. Ich sach nur Dieter... aber es scheint auch anders zu gehen, so wie Vorbereitungen aussehen.

Tag 4/7 In eigener Sache!

Als ich am 01. Mai loszog hatte ich gewisse Vorstellungen über den Verlauf dieser Reise. Wildes Zelten, unterwegs arbeiten und wenn das alles nicht funktioniert, sollte das Geld über das ich verfügte eigentlich reichen.
Abgesehen davon, dass ich mich, was Zelten im Allgemeinen und das Wildcampen im Besonderen deutlich überschätzt habe, haben sich Campingrelevante Teile meiner Ausrüstung in Wohlgefallen aufgelöst.
Richtig aber reingerissen hat mich diese unglaubliche Schlechtwetterperiode, während derer ich regelmäßig zwei Tage im Hotel bleiben musste um meine Klamotten wieder trocken zu bekommen.
An Arbeit ist wegen meiner sehr dürftigen Französischkenntnisse nicht zu denken. Vielleicht in zwei Monaten, wenn die Trauben reif sind.

Ich werde jetzt noch 11 Tage wandern, etwa bis La Réole an der Garonne, dann bekomme ich Besuch der sieben Tage, also bis zum 30. Juli bleibt. Danach werde ich mich mit dem Zug auf den Weg über Bordeaux nach Irun an der Spanisch/Französischen Grenze machen um den letzten, der insgesamt vier Abschnitte des Jakobsweges zu laufen. Allerdings wird auch bei dieser Straffung, das Geld nicht mehr weit reichen.

Aus diesem Grunde möchte ich Euch bitten, meine Arbeit als Schreiber dieses Blogs zu bewerten. Ich möchte Euch nicht um Spenden oder Zuschüsse bitten. Sondern um das, was es Euch wert ist, diese Berichte gelesen zu haben und weiterhin zu lesen.
So frei nach dem Motto: Ich habe schon für schlechtere Zeitschriften 2 oder 5 Euro, oder für schlechtere Taschenbücher 10 Euro ausgegeben....und ich bin gerne bereit für diese Form der Literatur 2, oder 5, oder 10 Euro zu zahlen.

Ich biete dafür überwiegend Übernachtungen in landesüblichen Pilgerherbergen mit entsprechenden Berichten. Ich biete mich so zusagen als Günther Wallraff der Pilgerherbergen an.

Hier noch mal die IBAN:DE23 2004 1144 0343 4917 00 Kunstgarage

Um einen möglichst großen Teil der Leserschaft zu erreichen, werde ich diesen Aufruf zu Beginn der nächsten sieben Berichte stellen. Also bitte nicht wundern und heute ist demnach 4/7.
Kathedrale Saint-Front Perigueux Der Tag war geprägt von viel Schweiß und guten Kontakten zur Einheimischen Bevölkerung. Ich wusste, dass es heiß wird und wollte nicht so spät los. Nachdem ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte, wurde ich erst um 8.00 h wach und war um kurz vor halb zehn unterwegs. Weil es bei den Schwestern der heiligen Magdalena kein Frühstück gab, bin ich Richtung Stadtmitte, um in einer offenen Bar noch einen Tee zu trinken. Durch völlig leere Gassen, in denen sich gestern um die Zeit bereits Menschenmassen geschoben haben, kam ich dem Hauptplatz näher. Ein Gemurmel war zu vernehmen, dass lauter wurde und als ich den Platz von der Seite erreicht hatte.... Markt... Sonntagsmarkt. Die gleichen Paella in Perigueux Gemüse-, Gänseleberpasteten- und Käseverkäufer wie gestern. Nicht ganz so dicht, dafür haben sich in die Lücken ein Paellakoch und ein Flammkuchenbäcker einsortiert. An den Tischen der großen Bar, wurde die erste Flasche Champagner getrunken und ich holte mir beim Bäcker zwei Croissants und trank dazu ein Kännchen Earl Grey. Die Stimmung auf dem Platz war einfach klasse, gerne wäre ich noch sitzen geblieben.
Von meiner gestrigen Vormittagstour habe ich die Bilder bei Facebook hochgeladen. Ich bin dann am frühen Abend noch mal los, auf neuen Wegen und habe von der Isle aus, dem hiesigen Fluss, die optimale Kathedralenperspektive gefunden.
Es war viertel nach zehn, als ich dann heute losging. Die 30 km der heutigen Etappe, waren mir eh zu viel und bei 34°C im Schatten muss das für mich auch nicht sein. So hatte ich mir einen Ort nach 18 km mit Herberge ausgesucht.
Ich habe vielleicht schon erwähnt, dass es immer eine besondere Herausforderung darstellt, eine größere Stadt auf dem richtigen Weg zu verlassen. Was ich heute herum geirrt bin, unglaublich. Eine Frau die mich nicht zum ersten mal sah, fragte, vous perdu? Ja, aber ist okay, Merci! Ich hätte vielleicht nichts damit anfangen können, wenn ich gestern im Spanischkurs nicht Estoy perdido gelernt hätte, was sich ja so ähnlich anhört und bedeutet, ich habe mich verlaufen. Wörtlich heißt es, ich bin verloren. So schlimm aber war es noch nicht, aber der Tag war noch lang.
Einige Kilometer später hatte ich dann Perigueux verlassen und kam an ein ehemaliges Kloster aus dem 12. Jahrhundert, dessen Kirche neu renoviert wurde.
Von dem Vorplatz geht ein Weg hoch, sagt der Führer. Es gingnen zwei Wege hoch, aber kein Jakobsweghinweis. Ich nahm den linken, der auch von einem anderen Wanderweg genutzt wurde. Klosterkirche Chancelade Dann ging es hoch, aber so richtig. Oben angekommen, Straße, keine Hinweise. Ein Lieferwagen kommt, ich schmeiße mich ihm symbolisch vor die Räder. Pardon Monsieur, je perdu! Nach...bitte? Jaaaa, mmmmh also die Richtung, er zeigt hinter sich, bis zur Stopstraße, mmh. Nein, besser gerade aus bis zur Kirche ca. vier Kilometer, von da ist es ausgeschildert. Nach zehn Minuten, sah ich ihn in seinem Garten hantieren und bat ihn um frisches Wasser. Nach einiger Zeit kam ich an eine Querstraße, was heißt jetzt immer gerade aus? Ein weiteres Fahrzeug, das gleiche Prozedere. Ja am besten diese Richtung bis zu einer Kirche, dort ist es ausgeschildert. Nach etwa 20 Minuten erreichte ich die Kirche. Was soll ich sagen, der eine oder andere wird sich bereits bedacht haben, die Kirche war die o.g. Klosterkirche, vor der ich bereits zwei Stunden vorher stand. Jetzt, jetzt fühlte ich verloren.
Jetzt sitze ich hier vor einem dieser sogenannten Handwerker Hotels und hoffe, dass gleich mal jemand kommt und mir ein preiswertes Zimmer vermietet. Die Rezeption soll ab 17.00 besetzt sein, jetzt ist zehn nach.

Tag 4/7 In eigener Sache!

Als ich am 01. Mai loszog hatte ich gewisse Vorstellungen über den Verlauf dieser Reise. Wildes Zelten, unterwegs arbeiten und wenn das alles nicht funktioniert, sollte das Geld über das ich verfügte eigentlich reichen.
Abgesehen davon, dass ich mich, was Zelten im Allgemeinen und das Wildcampen im Besonderen deutlich überschätzt habe, haben sich Campingrelevante Teile meiner Ausrüstung in Wohlgefallen aufgelöst.
Richtig aber reingerissen hat mich diese unglaubliche Schlechtwetterperiode, während derer ich regelmäßig zwei Tage im Hotel bleiben musste um meine Klamotten wieder trocken zu bekommen.
An Arbeit ist wegen meiner sehr dürftigen Französischkenntnisse nicht zu denken. Vielleicht in zwei Monaten, wenn die Trauben reif sind.

Ich werde jetzt noch 11 Tage wandern, etwa bis La Réole an der Garonne, dann bekomme ich Besuch der sieben Tage, also bis zum 30. Juli bleibt. Danach werde ich mich mit dem Zug auf den Weg über Bordeaux nach Irun an der Spanisch/Französischen Grenze machen um den letzten, der insgesamt vier Abschnitte des Jakobsweges zu laufen. Allerdings wird auch bei dieser Straffung, das Geld nicht mehr weit reichen.

Aus diesem Grunde möchte ich Euch bitten, meine Arbeit als Schreiber dieses Blogs zu bewerten. Ich möchte Euch nicht um Spenden oder Zuschüsse bitten. Sondern um das, was es Euch wert ist, diese Berichte gelesen zu haben und weiterhin zu lesen.
So frei nach dem Motto: Ich habe schon für schlechtere Zeitschriften 2 oder 5 Euro, oder für schlechtere Taschenbücher 10 Euro ausgegeben....und ich bin gerne bereit für diese Form der Literatur 2, oder 5, oder 10 Euro zu zahlen.

Ich biete dafür überwiegend Übernachtungen in landesüblichen Pilgerherbergen mit entsprechenden Berichten. Ich biete mich so zusagen als Günther Wallraff der Pilgerherbergen an.

Hier noch mal die IBAN:DE23 2004 1144 0343 4917 00

Um einen möglichst großen Teil der Leserschaft zu erreichen, werde ich diesen Aufruf zu Beginn der nächsten sieben Berichte stellen. Also bitte nicht wundern und heute ist demnach 4/7.
Kunstgarage