BMW F 800 GS in Frankreich

Fotoimpressionen einer 10-Tage Reise nach Frankreich
von Frank Bick

Auch im Jahr 2019 sollen natürlich ein paar Kurven unter die Räder kommen. Ein Blick auf wetter.com offenbarte, nur im Süden passte das September Wetter zu Zelt und Zweirad. Das Garmin Zumo 660 ist nun über 10 Jahre alt und hat 100.000 km Strecke gemacht. Das Display ist verkratzt. Ich stand vor der Überlegung mir ein neues Gerät zu gönnen und entschied mich dagegen. Ich ließ das Display bei der vorbildlich arbeitenden Firma WWW.H186.DE von Sergey Unterschatz reparieren. 65 Euro und 3 Tage später sah das Gerät aus wie am ersten Tag. Das förmlich eingesparte Geld verwendete ich zum Kauf eines Navigationsgeräts zum Wandern, dem Garmin Oregon 750t. In die Rolle zu Isomatten und Schlafsack kamen jetzt noch ein paar Wanderschuhe. Insgesamt 40 kg Gepäck befördere ich an der 800er. Fahrtechnisch macht es sich nur in den Bergen bemerkbar. Sie lässt sich immer noch gut vor und zurück schieben sowie gut durch Berg und Tal steuern. Ohne Gepäck ist eine etwas sportlichere Fahrweise möglich. Ab Blankenheim in der Eifel verließen wir, Thomas Müller begleitete mich auf der Reise, die Autobahn und kreuzten die Landstraßen des Hunsrück genauso wie die bewaldeten Hügel der Bourgogne. Geradewegs Richtung Süden, auf kleinen Landstraßen, Kilometer für Kilometer. Übernachtet wurde auf Campingplätzen entlang des Weges, ganz ohne Buchung, das klappt nicht nur nach der Saison, sondern auch im Hochsommer. Einen Teil der Reise haben wir auf der Seite kurviger.de geplant. Eine .gpx Datei mit einer Strecke von 500 km schnurstracks Richtung Süden. Die beiden Zumo 660 mit gleichen Einstellungen und gleicher aktueller Karte gaben dennoch 2 verschiedene Strecken vor. Ein Phänomen das mit Route, Track und Waypoints zu tun hat. Importiert man die Route, verbindet das Gerät nur die Wegpunkte von Kurviger per Luftlinie, eine Neuberechnung also, die ergibt aber dann eine andere Route. Selbst die Neuberechnung mit dem Profil „Kurvenreich“ von neueren Garmin bringt nicht 2x dasselbe Ergebnis.

Südlichstes Ziel der Reise war der Campingplatz "Camping de l'Aigle" direkt oberhalb der kleinen Provence Stadt 83630 Aiguines. Förmlich vom Zelt aus bietet der Platz einen grandiosen Blick auf den Lac de Sainte Croix. Auf der Terasse des Restaurants werden neben einfachen Gerichten die schönsten Sonnenuntergänge feilgeboten. Vom Campingplatz aus lassen sich wunderbare Motorradtouren durch die Region starten.

Zu Wanderungen in der Region wurde nun das Garmin Oregon 750t bemüht. Das Display lässt sich auch bei Sonnenschein hervorragend ablesen. Die Navigation ist denkbar einfach. Nach dem Start wählt man die Aktivität Wandern aus. Zieleingabe per Suche nach Ort, Unterkunft, Restaurant usw. und los geht es. Ich beabsichtige das Gerät auch am Lenker der GS zu montieren. Mit der topografischen Karte für ganz Europa lassen sich feine Endurostrecken oder Mountainbike Strecken finden. Wir legten einen Wandernachmittag ein und liefen etwa 16 Kilometer bergauf und bergab. Ein wunderbarer Ausgleich zu den bisherigen körperlichen Beanspruchungen auf dem Motorrad.

Ein kleines Highlight der Reise war der Startpunkt der 28. Tour du Verdon. Eine Oldtimerrallye die rund um die Verdonschlucht auf etwa 120 Kilometern durchgeführt wird. Auf alten Schätzchen fahren junge bis betagte Motorradenthusiasten durch die wunderbare Landschaft.

10 Tage sind schnell vorbei. Kaum hat man sich an Klima, Landschaft und den stinkenden Käse gewöhnt, heißt es Abschied nehmen. Damit die Rückreise aber auch einen Anreiz bietet, ist der Weg über den fantastischen Col du Galibier gelegt. Mit 2642 Metern der höchste Punkt der Reise. Und das Fazit der Reise? Nächstes Jahr geht es weiter, vielleicht mal in den Süden ... Wer bis dahin mehr von Motorradreisen und Abenteuern lesen möchte, dem empfehle ich meine Autobiographie: Motorradleben.
Die F 800 GS hat bisher 36.000 Kilometer gelaufen. 2 Kettenkits und 3 Satz Reifen, einmal neue Bremsbeläge waren neben Öl die Verschleißteile. Defekte gab es bis hierher keine.