01. Setember

Wegweiser mit KilometerangabeSeit nun vier Monaten bin ich unterwegs. Und heute morgen wurde ich, wie bereits gestern angekündigt zweistellig. Es war eine landschaftlich schöne, aber vorwiegend auf Asphalt stattfindende Wanderung.
Die Herberge ist ein kleines, sehr altes Steinhaus, das von innen schön aufgemotzt wurde und dem man die Sanitäranlagen außen angebaut hat. Allerdings befindet es sich genau zwischen Weide und Bauernhof.
Da sich 100 km vor Santiago de Compostela kaum noch jemand mit Etappen unter 30 km abgibt, sind wir nur zu viert. Ein Vater mit seiner Tochter sowie eine weitere junge Spanierin, die es aber vorzog sich zu Vater und Tochter zulegen als zu einem vermeintlichen Sittenstrolch. Ist mir sehr Recht, dann habe ich die Ecke hier, mit den drei Etagenbetten für mich allein.
Ich habe so das Gefühl, dass nicht mehr so viel passieren wird, so wie ich mich im Abwander-Spanisches MilchviehModus befinde, befindet sich auch die Landschaft im Selben. Die Berge liegen hinter mir, die Landschaft ähnelt wieder mehr dem Bergischen oder der Voreifel, was natürlich auch sehr schön ist. Morgen oder Übermorgen geht es noch einmal von 400m auf 700m hoch.
Vielleicht gibt es noch mal besondere Vorkommnisse, wenn ich am Sonntag auf den Hauptweg, dem Camino Francés stoße. Es soll für jeden, der vom Primitivo kommt ein Schock sein. Na, vielleicht hält es sich auch in Grenzen, da wir Anfang September haben und es langsam ruhiger wird auf den Wegen.
Das Erreichen von Santiago wird natürlich ein Highlight. Ebenso wie das Erreichen des westlichsten Punktes des Europäischen Festlandes.
Unbedingt werde ich auch die letzten 82 km genau hinsehen wohin meine Schritte lenke, damit nicht ich es bin der für besondere Vorkommnisse sorgt.