Heute war eigentlich nichts, nichts womit ich nicht so langsam langweilen würde. Aus meiner Sicht ist es überhaupt nicht langweilig, schon wieder patschnass geworden zu sein nur ärgerlich. Und dass ich gestern Abend ebenso wie heute Abend ausgesprochen schlecht gegessen habe, kann wahrscheinlich auch keiner mehr hören.

Waschhaus und Quelle zu Ehren  Saint RobertIch bin gegen 10.00 h los, es fing sehr steil an und hielt sich auch eine Weile so. Nach ca. elf Kilometer machte ich meine Mittagspause in einem der bereits erwähnten Wasch- und Brunnenhäuser. Dieses ist eins der gepflegteren und es ist, mit seiner Quelle Saint Robert gewidmet, der hier 1074 ein Kloster gründete. Ich freute mich, dass ich einen solchen Platz vorfand, denn es fing kurz nach meinem Eintreffen, heftig an zu regnen. Nach der 2. Tasse Tee hörte es auf und ich ging weiter. Den letzten steilen Berg für heute rauf. Danach wartete wieder ein mehrere Kilometer langer Höhenweg auf mich, der auf den letzten Kilometer durch die Weinberge des Chablis mit herrlichen Fernsichten führen soll. Mir sollte der Blick dafür fehlen, zum Einen weil die Sicht durch den dichten Regen stark eingeschränkt war und zweitens weil ich mit der Zeltplane du zu kämpfen hatte. Mon Dieu, hatte ich einen Brass. Kurz vor Chablis hörte es dann auf und das Zelt um meinen Hals wurde einigermaßen trocken.
Ich hatte mich auf den Campingplatz gefreut, als der Wetterbericht noch etwas anderes vorhersagte, aber der stand halb unter Wasser. So habe ich mich gefreut eine preiswerte Chablis Premium CruUnterkunft gefunden zu haben.
Chablis ist ein hübsch herausgeputzter Touristenort, so ein Mittelding aus Bernkastel-Kues und Chablis Garmisch-Partenkirchen. Nachdem ich mich frisch gemacht habe, drehte ich eine kleine Runde durch den Ort und fand eine Chablis-Bar, die mir eine Chablis Premium Cru anbieten könnte. Den Grand Cru gab es auch wieder nur in der ganzen Flasche. Den Chablis gibt es in vier verschiedenen Qualitäten. Den Petit Chablis, den Chablis, den Chablis Premium Cru sowie Grand Cru. Das aber hängt nicht von der Ernte ab, sondern ist bereit durch die Lage vorbestimmt. Abhängig von Bodenbeschaffenheit und Mikroklima. Für den Chablis werden ausschließlich Chardonnay Trauben verwendet.

Morgen, am Dienstag möchte ich in Auxerre ankommen, eine etwas größere Stadt, ähnlich wie Metz und werde, wenn man mich in der privatgeführten Pilgerherberge lässt, zwei Tage bleiben. Auxerre liegt an der Yonne und hat wohl einiges zu gucken. Auch dort gibt es einen empfohlenen Campingplatz, aber das wird morgen wahrscheinlich ebenso wenig wie gestern und heute funktionieren.

14. Juni, Dienstag, 07.00 h

Der Himmel ist heute mal grau in grau und der gleichmäßig starke Regen, lässt niedliche, kleine Springbrunnen in den Pfützen, auf dem Parkplatz, hinter dem Hotel entstehen.
Ich habe das Glück, dass hier keine Busse fahren, sonst würde ich doch noch schwach werden. Na, ich warte mal ab, bisher hat es gegen neun immer für ein paar Stunden aufgehört zu Regen.
Ich wurde gestern gefragt, ob ich um 7.00 oder um 8.30 frühstücken möchte. Da ich dachte ich hätte etwas falsch verstanden, sagte ich der Bedienung, dass ich gerne um 8.00 frühstücke. Nein, nicht bis 8.30, oder. Okay, dann 8.30. Ich nehme an, der Wirt, der hier auch kocht (Ich frage mich oft, warum sich Menschen nicht Arbeiten suchen, die ihnen Freude machen.) wird vielleicht um 7.00 die hier schlafenden Handwerker abfüttern, sich noch mal ein Stündchen aufs Ohr hauen, um dann um 8.30 das gleiche mit den Touristen zu machen.