Max Wertheimer

1880 - 1943

Max Wertheimer wurde am 15.4.1880 in Prag geboren. Er besuchte von 1890 bis 1898 das Neustätter Gymnasium in Prag. Von 1898 bis 1901 studierte Wertheimer Rechtswissenschaften an der Universität von Prag und besuchte darüber hinaus Veranstaltungen in Psychologie, Musik, Philosophie, Physiologie und Kunstgeschichte. 1901 bis 1904 studierte er als ordentlicher Student Philosophie und Psychologie an der Universität von Prag (Ehrenfels, Marty), Berlin und Würzburg. Unter Oberaufsicht von Külpe schrieb Wertheimer seine Dissertation zu dem Thema "Tatbestandsdiagnostik", die er 1905 mit dem Doktortitel abschloss. Im Zeitraum 1905 bis 1912 vertiefte Wertheimer sein Wissen an den psychologischen Instituten von Berlin, Würzburg, Frankfurt, am physiologischen Instituten in Prag und Wien, an psychiatrischen Krankenhäusern in Prag, Frankfurt, Wien und am ethno Musik Institut in Berlin. 1906 hatte Wertheimer dann eine Kontroverse Diskussion mit Jung über die "Wort-Assoziations-Technik". 1910 bis 1914 machte Wertheimer zusammen mit Wolfgang Köhler grundsätzliche Überlegungen zur Gestalt Theorie, wie auch Experimente in Frankfurt mit Wolfgang Köhler und Kurt Koffka zu Gestaltgesetzten. Im Jahre 1912 schrieb Wertheimer seine Habilitationsschrift an der Handelsakademie Frankfurt: "Experimentelle Studien über das Sehen von Bewegung". Als Privatdozent fungierte Wertheimer in Frankfurt von 1912 bis 1916. 1916 bis 1922 kam es zu ersten Kontakten mit Albert Einstein. 1921 gründete Wertheimer mit Köhler, Koffka, Goldstein und Gruhle die Zeitschrift "Psychologische Forschung".1922 wurde Wertheimer zum außerordentlichen Professor der Psychologie ernannt. 1922 und 1923 folgten Untersuchungen zur Lehre der Gestalt. 1923 ereilte Wertheimer das Eheglück mit Anna Caro, mit der er gemeinsam vier Kinder zeugte (Rudolf, geboren 1924; Valentin, geboren 1925; Michael, geboren 1927; Lise, geboren 1928). 1929 bis 1933 war Wertheimer Psychologieprofessor an der Universität von Frankfurt. Aufgrund der politischen Verhältnisse emigrierte Wertheimer 1933 über die Tschechoslowakei in die USA. In den USA wurde er Fakultätsmitglied der "New School for Social Research", "The University of Exile", New York City. In diesem Rahmen schloss Wertheimer seine Untersuchungen zum "Produktiven Denken" ab (1943). Der Grundgedanke der Gestalt Theorie ist, dass die Summe der Einzelteile nicht das Ganze ergibt, jedoch die die Einzelteile durch die Gesetze der inneren Struktur des Ganzen bestimmt werden. (ms)