Spinnentiere, Klasse der Gliederfüßer mit Skorpionen, Spinnen, Weberknechten, Milben, Zecken und anderen Wirbellosen. Spinnentiere leben in der Regel räuberisch und sind landbewohnend; den Fossilbelegen zufolge gehörten sie im frühen Devon, vor nahezu 400 Millionen Jahren, zu den ersten landlebenden Tieren überhaupt. Heute gibt es etwa 60 000 Arten, die zehn Ordnungen angehören: Milben und Zecken, Geißelspinnen, Webspinnen, Weberknechte, Beintaster (Palpigradi), Pseudoskorpione, Kapuzenspinnen, Echte Skorpione, Walzenspinnen, Geißelskorpione.
Merkmale Der Körper der Spinnentiere ist zumeist in zwei Teile untergliedert. Der vordere Teil, das Prosoma, trägt die Sinnesorgane, Mundwerkzeuge und Gliedmaßen, aber keine Antennen. Das erste Paar Körperanhänge, die Cheliceren, bildet Zangen oder Giftklauen; das zweite Paar, die Pedipalpen, kann als Zange, Fühler oder Beine dienen. Die anderen Gliedmaßenpaare, in der Regel vier, dienen der Fortbewegung. Der Hinterleib, auch als Opisthosoma bezeichnet, trägt die Geschlechtsöffnung und andere Strukturen und ist gewöhnlich mit modifizierten Kiemen ausgestattet, die man Buch- oder Fächerlungen nennt. Die Nahrung wird oft teilweise oder ganz außerhalb des Körpers durch abgesonderte Flüssigkeiten verdaut und dann eingesogen.
Verhalten und Bedeutung Spinnentiere jagen in der Regel Kleintiere wie Insekten, oftmals aus dem Hinterhalt. Sie besitzen einfache Augen und verschiedene Strukturen, um ihre Beutetiere zu überwältigen, etwa die segmentierten Stachel der Skorpione oder die Spinndrüsen am Hinterleib, mit denen die Webspinnen ihre raffinierten Insektenfallen errichten. Milben hingegen verfügen über schwach entwickelte Fähigkeiten zur Fortbewegung und saugen Tier- und Pflanzensäfte; Zecken sind parasitische Blutsauger. Die meisten Spinnentiere leben einzelgängerisch, außer zur Paarungszeit; dann kann man eine Vielzahl komplexer Verhaltensweisen beobachten. Spinnentiere sind getrenntgeschlechtlich, und die Weibchen bewachen zuweilen die Eier und Jungtiere, die oft auch lebend geboren werden.
Spinnentiere sind in der Regel nützlich, weil sie Schadinsekten vertilgen; nur weniger als 1% der Spinnen- und Skorpionarten sind für Menschen gefährlich giftig. Milben und Zecken befallen Menschen, Haustiere und Pflanzen und spielen dabei auch als Krankheitsüberträger eine Rolle.
Systematische Einordnung: Spinnentiere bilden die Klasse Arachnida im Stamm Arthropoda.
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