Das Nachbarbett ist übrigens leer geblieben. Ich Glückspilz!
Heute Nacht hat es dann mal ordentlich gewittert und bis sieben geregnet. Um neun war bewölktes Waschküchen Wetter angesagt. Der Weg ist nicht weiter erwähnenswert. Unterkünfte sind nach wie vor Glücksache, sodass ich mich entschieden habe, mit der nächsten Möglichkeit nach Oviedo zu fahren, um dort dann den Primitivo zu begehen. Es ist mir mittlerweile auch zuviel. Zuviel Alte Esskastanie gesehen in VillahormesRadfahrer, zuviel Jogger, zuviel Surfer. Ich habe den Vergleich schon mal bemüht, es geht hier auf den Wegen teilweise zu wie auf der Cranger Kirmes. Ich habe es mir schon etwas ruhiger vorgestellt. In Nuvea dann, einem sehr hübschen kleinen Ort, mit gewisser Strandentfernung, gab es einen Bahnhof und tatsächlich sollte um 14.44 h ein Zug nach Oviedo fahren. Ich aß ein Döschen Reissalat mit Brot und wartete. Und wartete. Und w....
Ich sah nochmals auf den Plan. Dieser Zug fährt von lunes bis viernes, also Montag bis Freitag. Und heute ist Montag... Ich schaute in meinem schlauen Führer rein und durfte feststellen, dass heute Santiago Tag ist. Also eher Domingo, Sonntag.
Ich dachte vorher bereits, dass es besser wäre hier zu bleiben und morgen den ersten Zug zu nehmen und direkt weiter zu wandern, zumal der Pilgerweg direkt am Bahnhof vorbeigeht, ich zur Pilgerherberge aber durch die komplette Innenstadt einer 250.000 Einwohnerstadt muss. Okay, Entscheidung abgenommen. Jetzt Bett finden. Ein Hotel bietet ähnlich wie das gestrige in einem Nebengebäude Pilgerzimmer an, für 15,00 Euro. Ausgebucht, ich könnte höchstens eins für 40,00 Euro bekommen. In Frankreich hätte ich mich drüber noch gefreut, heute ein No Go. Ein älteres Ehepaar, hat die erste Etage in Gästezimmer umgewandelt. Ich fand das Ehepaar und es war auch noch etwas frei. Der Mann zeigte mir das Zimmer, ein Zimmer mit Doppelbett. Äh, wie teuer ist es? Ich glaubte zunächst, mein spanisch hätte mich verlassen, aber er hat tatsächlich 12,50 Euro gesagt, ich hätte ihn küssen können. Boah, was habe ich ein Glück!
Heute Mittag bereits, bin ich mit meiner geöffneten Wasserflasche in ein großes Restaurant gegangen und habe um etwas frisches Wasser gebeten, wie ich es jeden Tag mache und die Flasche wird auch immer bereitwillig aufgefüllt. Heute bekam ich eine frische Originalflasche aus der Kühlung. Fand ich ganz toll! Es geht dabei nicht um die 40 Cent, die die Flasche kostet, sondern um Geste. Es lässt mich dann etwas beschwingter weitergehen.
Jetzt ist es 17.00 h, ich liege in meinem 12,50 Einzelzimmer und werde noch ein bisschen spanischKapelle Cristo de Camino in der Nähe von Llanes Babbeln. Bin gerade in der Lektion, in der es ums Essen geht. Me gusta la paella. Mir schmeckt die Paella.
So, dann will ich mal sehen, ob mich der Zug morgen früh pünktlich zum Startpunkt des Camino Primitivo bringt und was die ersten Kilometer so zeigen. In jedem Falle weniger Surfer! Weniger Badeurlauber! Und alles Andere wird auch hoffentlich etwas weniger sein. Ich freue mich drauf!
Ach ja, ich habe gestern von einem eintägigen Aufstieg geschrieben, heute habe ich gelesen, dass es den wohl gibt und einen 30-Kilometer Nonstop-Aufstieg gibt es auch. Da bin ich jetzt aber sehr gespannt!