Charlotte Bühler

1893-1974

Bühler erhielt 1918 ihren Dr.phil. in München und arbeitete mit ihrem Ehemann am Dresdner Institut für Technologie, dort wurde sie 1920 die erste Frau, die Vorlesungen hielt. 1923 ging sie über das Rockefeller Austauschprogramm in die USA, um mit Edward Thorndike an der Columbia University zu arbeiten. Nachdem sie nach Wien zurückkehrte, gründete sie zusammen mit ihrem Ehemann Karl Bühler ein psychologisches Institut an dem sie das "Herz" der Abteilung Kinder - Psychologie war. Ihre Arbeiten in der Kinder - Psychologie hatten großen Einfluss auf den amerikanischen Kinderpsychologen Arnold Gesell. Als die Nazis die macht ergriffen, floh sie mit ihrem Mann nach Oslo und später (1940) in die USA. Dort galt ihr psychologisches Interesse der neu entstandenen Humanistischen Psychologie. Zusammen mit Abraham Maslow, Carl Rogers und Viktor Frankl, nahm sie 1964 an der Gründung der Association For Humanistic Psychology teil. Dann identifizierte sie sich sehr stark mit dem, was Maslow die "dritte Kraft" in der amerikanischen Psychologie nannte (neben dem Behaviorismus und der Psychoanalyse). Sie diente in dieser Organisation als Präsidentin von 1965-1966. Als Mitglied der "dritten Kraft" veröffentlichte sie zwei Bücher zu jenem Thema; The course of human life und in Zusammenarbeit mit Melanie Allan, Introduction to human psychology. (T.L)