Boden ist eine Funktion von

f (Klima) (Vegetation) (Gestein) (Relief) (Zuschusswasser) (Zeit) (Menschliche Wirtschaft)

 

Boden ist das mit Wasser Luft und Lebewesen durchsetzte Verwitterungsprodukt der mineralischen und organischen Ausgangssubstanzen.

Boden, durch Verwitterung von Gesteinen und Zersetzung organischer Stoffe entstandene, von Bodenorganismen belebte Lockererde

Lebewesen im Boden in 1m2 – 20cm dick è Anbaufläche für 3 Kohlköpfe

Horizonte des Bodens

Bodentypen, Böden mit gleichem Entwicklungszustand und gleicher Dynamik. Ausgangsgestein, Klima und Vegetation bestimmen die Entwicklung der Böden: Im kontinentalen Steppenklima entsteht aus Löß Steppenschwarzerde (Tschernosem), im gemäßigt-humiden Laubwaldklima aus verschiedenen Gesteinen Braunerde und Parabraunerde (Sol lessivé), aus Kalkgestein Rendzina. In den nördl. Breiten entwickelt sich Bleicherde (Podsol) vorwiegend aus siliciumreichem Gestein, unter subtrop.-trop. Bedingungen aber Gelb- und Roterde, aus Kalkgestein die Terra rossa.

Prozeß Merkmale Typische Böden
Auflagehumus, Mullbildung Anhäufung zersetzter Pflanzenreste, Bildung und Akkumulation von Feinhumus mit Bioturbationen (Durchmischung des Bodenmaterials durch Würmer z.B.) Langrassteppen Schwarzerde Tschernosem

Ah-C

Verbraunung Chemische Verwitterung mit Eisenfreisetzung und Neumineralbildung nach Entkalkung Laubwälder Braunerde Ah-Bi-C
Lessivierung Mobilisierung und Verlagerung von Tonteilchen aus dem Oberboden in den Unterboden mit Bildung von Tonhäutchen in dem Tonanreicherungshorizont Parabraunerde

Ah-Bi-Al-Bf-C

Podsolierung Mobilisierung und Verlagerung von Eisen- und Aluminiumoxyden in saurem Milieu unter Beteiligung organischer Säuren mit Ausbildung von Bleich- wie Anreicherungshorizonten ; Nadelwälder Podsol Ah-Ae-Bhs-Bs-C
Vergleyung Mobilisierung und Imobilisierung von Eisen-und Manganoxyden durch Redoxreaktionen bei Vernässung mit Ausbildung von oxidierten und reduzierten Phasen in unterschiedlichen Horizonten Grundwassereinfluß

Gley Ah-Go-Gr

Pseudogley Ah-Sw-Sd

Bodenbildende Prozesse

  1. Verwitterung der mineralischen und organischen Ausgangssubstanzen, sowie die Zerlegung in Primärbausteine
  2. Stoffneubildung aus Primärbausteinen
  3. Substanzverlagerung innerhalb der Horizonte durch einsickerndes Wasser

 

Humusbildung

  1. chemische Umwandlung pflanzeneigener Stoffe unmittelbar nach dem Absterben (ersichtlich z.B.an der Verfärbung von Laub)
  2. Mechanische Aufbereitung der organischen Rückstände und Einarbeitung in den Boden durch Bodentierchen
  3. Abbau des Bodens durch biologische Prozesse (Mikroorganismen) und/oder chemische Vorgänge è biologische oder abiologische Humifizierung

 

Humusgruppen

  1. Mull (-humus) à Laubwälder mit starker biologischer Humifizierung
  2. Moder à biologische und abiologische Prozesse beteiligt
  3. Rohhumus à ausschließlich abiologisch , organische Säuren beteiligt (Nadelstreu)

 

Bodenentwickelnde Prozesse

 

Vergleiung (Gr)

  1. Dauernder oder zeitweiliger Grundwasser Einfluß. Im luftabgeschlossenen Bereich reduziert sich FeIII (braun) zu FeII (hellgelb und löslich). Eventuell Bildung von Pyrit (FeS2) was zu einer bläulichen Färbung führt.
  2. Schwankungszone (G0) welche zeitweise reduzierend und zeitweise oxydierend reagiert è FeIII fällt aus : braun oder aber braune Flecken oder Streifen

 

Bodenbildende Faktoren

  1. Klima
  2. Vegetation + Tierwelt
  3. Wasser
  4. Relief und Exposition(Lage zur einfallenden Sonneneinstrahlung)
  5. Mensch
  6. Ausgangsgestein
  7. Zeit

 

Bodenart

Korngrößenzusammensetzung (TEXTUR)

  1. Grobböden sind größer als 2mm bis zu 200mm. Geröll oder Kies ergibt das sogenannte Bodenskellet
  2. Feinböden sind kleiner als 2mm. Unterschieden werden:

(S) 0,063 – 2mm Sand (Grob- Mittel- und Feinsand)

(U) 0,002 – 0,063mm Schluff ( Grob- Mittel- und Feinschluff)

(T) > 0,002mm Ton

Gemenge

Zweikorngemenge = Hauptfraktion (S;U;T) + Nebenfraktion mit geringerem Anteil (s;u;t)

Dreikorngemenge (S;U;T) im Falle gleicher Anteile = Lehm (L)

 

Eigenschaften der Texturen

Sand : Gute Durchlüftung , hohe Wasserdurchlässigkeit, geringe Halte- oder Speicherfähigkeit für Wasser oder Nährstoffe

Ton : Schlechte Belüftung , geringe Permeabilität (Durchlässigkeit), hohes Sorptionsvermögen für Wasser und Nährstoffe

 

Sorbtionselemente

Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen als Kationen im Wasser gelöst.

 

Bodenfruchtbarkeit

Nährstoffgehalt gering groß sehr groß
Nährstoffträger - + + +
Bodenart Sandboden Lehmboden Lößboden

 

Feldspat – Aluminium Silikate – Kalium , Kalzium , Natrium – weiß bis grau

 

Tonmineral