Vulkanismus

Einhergehend mit den Plattengrenzen sind Vulkanismus und Erdbeben. Der an den Subduktionszonen auftretende Vulkanismus ist zum Teil sehr explosiv. Die dort entstehende zähflüssige Magma bindet Gase und läßt diese bei einem Vulkanausbruch schlagartig entweichen.Unterteilt wird diese Form in 3 Gruppen: 1.extrem explosiv mit heftigem Austoß von Lockermassen und saurer Lava 2.gemischt explosiv und effusiv 3. gemäßigt aber ständiger Austoß von Lava  Der kontinentale Riftvulkanismus ist gleichermaßen explosiv weil dort die Materialien von Sima und Sial miteinander verschmelzen. Dies führt zu einem gemischt effusiv explosivem Vulkanismus. An den ozeanischen Riften findet sich vornehmlich basaltische Lava welche aufgrund ihres dünnflüssigen Zustands die Gase vor Ausbruch entweichen läßt. In diesem Fall spricht man von effusivem (ruhigem) Vulkanismus. Auch der Intraplattenvulkanismus ist effusiv. Es kommt zur Ausbildung der ozeanischen Rücken.

Mechanische Förderprodukte

Mit diesem Begriff ist all das gemeint, was aus dem inneren der Erde an die Oberfläche gelangt. Es werden 3 Gruppen unterschieden.

  Gase Laven Lockermassen
Dauer Ständiger Austritt

(z.B. die Eifel, in der noch Kohlensäure entweicht)

Überflutung großer Landstriche in kurzer Zeit (z.B. Island) Kurze heftige Ausbrüche
Eigenschaften Handelt es sich bei den Fumarolen (Orte des Gasaustritts) um Stellen mit basischer Schmelze, die sehr dünnflüssig ist, so kommt es zu effusivem Gasaustritt. Bei intermediären bis sauren Schmelzen kommt es zu explosivem Gasaustritt.

Die entweichenden Gase führen Teile der Schmelze mit.

Der Austritt von Laven erfolgt in Temperaturbereichen von 650°C-1500°C.

Basische Laven - dünnflüssige Ströme die in kurzer Zeit große Flächen überfluten und flache deckenförmige Gebilde hinterlassen

Saure bis intermediäre Laven - führen zu explosivem Vulkanismus mit höheren Formen

Je nach Größe werden 3 Arten von Lockermassen (Pyroklastika) unterschieden :

Bomben

Große Lavafetzen die glühend aus dem Trichter des Vulkans geschleudert werden. Durch ihre Rotation formen sie sich zu Kugeln deren Kruste abkühlt und verhärtet. Bei der Landung kann es zu Verschweißungen zwischen den einzelnen Kugeln kommen (welded tuffs- gelbes Gestein im Yellowstone Park)

Lapilli

Kleine Lavafetzen

Asche

Abgekühlte zerstäubte Lava aus Naturglas und Kristallsplittern die in Schichten abgelagert wird

Inhalts- bzw. Austrittsstoffe Wasserdampf

Salzsäure

CO2

Schwefelwasserstoff

Ammoniak

Basisch- wenig Kieselsäure (SeO2)

Sauer - Ergußgesteine wie Latit und Andesit wenn ozeanische Platten unter Kontinente abtauchen (z.B.Pazifik)

Das spezifische Gewicht erhöht sich von sauer bis basisch.

 

Vulkanformen

Lineare Vulkane

Bei dieser Form handelt es sich um Spalten in der Erdkruste. Basaltische Laven (effusiv) dringen aus diesen Spalten und füllen Senken und Täler. Diese Spalten verschmilzen nach dem Versiegen des Lavaflusses wieder. Viele gleichzeitige und parallele Spalten sind möglich. Beispiele sind die Landebenen in Island und Plateaus wie der Westerwald.

 

Abbildung1 Lineare Vulkane: Aus den Spalten fließende Lava überflutet ganze Landstriche

 

                          

 

Zentrale Vulkane

Ein oder mehrere Schlote bilden das Zentrum der vulkanischen Ergüsse. Kommt es in regelmäßigen Abständen immer wieder zu neuen Ergüssen, so bilden sich aus der Schichtung erkalteter Lavamassen die Decken- oder Schildvulkanformen zu Stratovulkanformen aus.

Abbildung 2 : mögliche Ausbildung vom Schild- zum Stratovulkan

Auch explosive (also intermediäre bis saure Lava) Vulkane bilden die Form eines Stratovulkanes aus. Bedingt durch den Aufbau hohen Gasdruckes in der zähen Masse   werden die Pyroklastika (Lockermassen) allerdings in hohem Bogen aus dem Vulkan geschleudert. Meistens wechseln sich effusive und explosive Ausbrüche ab. Dadurch kommt es zu unterschiedlichen Schichten von Asche, Schlacke und Lava.

Abbildung 3: Querschnitt eines Stratovulkans mit Nebenförderschlot

Abbildung 4: eines explosiven Stratovulkans mit dem Ausstoß von Asche , Schlacke und Lava

Eine weitere Form des Vulkanismus ist die der Calderen (=Schüssel). Es handelt sich in diesem Fall um Vulkane deren oberer Kegelbereich weggesprengt wurde oder durch Nachstürzen nach innen über geleerten Lavakammern zusammengebrochen ist. Wird der Schlot im Zentrum der so entstandenen Schüssel wieder aktiv, kommt es zur Neubildung eines Kegelberges. Entsteht ein neuer Vulkan auf einem alten Vulkan so spricht man von einem Somma Vulkan. Die einzelnen Stadien der Entstehung werden wie folgt bezeichnet : Ursomma - Altsomma - Jungsomma - Vesuvstadium.

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Abbildung 5 : Ein neuer Kegelberg bildet sich in der Caldera aus.

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Abbildung 6 : Der Kegelberg hat sich zum nach dem Vesuv benannten Stadium entw.

Einer der Gründe für die Absprengung einer Vulkankuppe kann die Verstopfung eines Vulkans sein. Die Lava strömt nicht in ausreichendem Maß nach und verfestigt sich im oberen Bereich des Schlotes. Der so entstandene Pfropfen wird als Obelisk bezeichnet.

vulk8.gif (3919 Byte) Abbildung 8: Durch unzureichende Förderung von Lavamassen erhärtet sich der obere Teil zu einem Obelisk. Wird der Vulkan wieder aktiver kann dies eine Wegsprengung der ganzen Kuppe zur Folge haben.

Hört die vulkanische Tätigkeit schon im Anfangsstadium auf so kommt es zu Ausbildung eines Maares wie sie häufig in der Eifel anzutreffen ist. Durch die ersten Ausbrüche kam es zu einem Krater. Dann erlosch der Vulkan. Der Krater füllt sich mit Wasser. Durch Eutrophierungsprozesse (Verlandung) wurden einige dieser Maarseen zu sogenannten Trockenmaaren.

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Abbildung 8 : A=devonisches Grundgebirge B= Aschenkranz C= Schlotfüllung aus Aschen und Gesteinstrümmern

 

Plutonismus

Bleibt das aufquellende Magma in der Kruste stecken, so sprechen wir von Plutonen. Es bildet dann entweder kuppelförmige Batholithe oder pilzförmige Lakkolithe , bei denen sich das Magma unter Aufwölbung der Deckenschichten seitlich ausbreitet. Schmale Schichten werden als Lagergänge bezeichnet. Das im Pluton erkaltete Magma erhält durch die langsame Abkühlung Zeit zur Entmischung und es kommt zur Ausbildung der kristallinen Tiefengesteine, den Plutoniten (z.B.Granit).

vulk9.gif (3181 Byte) Abbildung 9 : Plutonite A = Batholith ; B = Lakkolith ; C = Lagergänge

In der Landschaft gefundene Erhebungen verschiedenster Art können manchmal als Relikte vulkanischer Tätigkeit betrachtet werden. Nach Abtragung durch die exogenen Kräfte bleiben oft nur die harten basaltischen Rückstände übrig

Abbildung 10 : Die widerstandsfähigen harten Basaltschichten bleiben als Relikte des Vulkanismus zurück
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