Auf dem Weg

Frank Hoppe, Natur- und Landschaftsführer.
Nachdem ich vom 01.Mai bis zum 22. September 2016 von Wuppertal, nach Santiago de Compostela und darüber hinaus gelaufen bin, bearbeite ich nachfolgenden, geblogten Reisebericht um ihn in Buchform zu bringen. Darüber hinaus werde ich diese Plattform nutzen, um weiterhin über meine Freizeitaktivitäten in der Natur zu berichten und wissenswertes weiterzugeben. Schaut hin und wieder mal rein, oder gebt der Facebook-Seite "Wandern-in-und-um-Wuppertal" ein Gefällt mir. Dann bekommt Ihr automatisch Bescheid, wenn es etwas Neues gibt!
Am Montag gab es eine herausragende und anspruchsvolle Etappe. Sehr nah an der Natur. Es Durch diese hohle Gasse...begann unmittelbar nach dem Campingplatz mit einem sehr knackigen Aufstieg, der den Kreislauf aber mal so richtig in Schwung brachte. Darauf folgte ein sehr langer, sehr schmaler Hohlweg ohne irgendeine Ausweichmöglichkeit. Ich dachte nur, hoffentlich kommt mir keine..., Sprich es nicht aus! Sagte eine Stimme. Ja, aber wenn... Du sollst es nicht ausprechen! Ich sprach es nicht aus und tatsächlich kam mir keine wilde Wilschweinrotte entgegen.
Diese Autoren sind immer völlig tiefenentspannt, wenn es um die Überwindung von Höhenunterschiede geht. Durch eine Senke erreichen sie... Ich ging durch eine Senke und dachte, dass ich gleich da sein müsste und dann sah ich sie, die Senke. Eine asphaltierte Straße, so steil, dass sie bei uns für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt würde. So eben konnte ich noch den Grund erkennen. Und auf der anderen Seite, auf Augenhöhe die Kirche. Hier zum Beispiel wäre so ein Viadukt, von gestern angesagt. Ich kam dann oben an, schmiss mich auf eine Bank, da ging im Gemeindezentrum auch schon die Türe auf. Eine Frau mittleren Alters kam mit einem großen, halbvollen Glas Kaffee auf mich zu gestürzt. Oh, Madam, trés bien, Merci beaucoup! Le sucre? Oui parfait! Eine extrem stark, lauwarme Zuckerplörre. Wo ich doch kaum Kaffee und erst recht nicht morgens trinke. Das wollte noch eine weitere sehen und winkte mir zu. Während ich auf der Bank saß und dem Kaffee mit viel Wasser zu Leibe zu rückte, kam eine dritte Frau, diesmal mit einem vollen Glas, weil ich doch das erste so schnell geleert hatte. No merci Madam! No, pardon!
WaldwegIst euch schon mal aufgefallen, dass keiner, der über seine Wandererlebnisse berichtet sich auf die Problematik plötzlicher Darmtätigkeit einlässt? Ich werde das hier nicht ändern, nur soviel, dass dieser eine Kaffee eine unglaubliche Wirkung hatte.
Kurz nach dieser Begegnung mit den drei Ersthelferinnen, ging es auf einem Am Ufer der Creussesehr schönen aber auch nicht leichten Waldweg wieder ganz nach unten. Am Ende des Abstiegs lief ich auf sehr schönen Waldwegen unmittelbar an der langsam dahin fließenden Creuse.
Der Zielort Eguzon, war nach einem einstündigen, durchgehenden Aufstieg erreicht. Ich steuerte unmittelbar auf eine Bar zu und bestellte eine Cola. Der Rucksack stand neben mir, an einen Blumenkübel gelehnt, der wie alle anderen Blumenkübel auch, über eine Bewässerungsanlage verfügte. Nur die Bewässerungsanlage meines Kübels, hing wohl etwas über. Als ich nach einer halben Stunde gehen wollte, sah ich, dass mein Rucksack in einer sehr großen Pfütze stand. Zelt patschnass, Schlafsack auch nass. Was soll das???? Zufall? Nickelichkeit des Universums? Oder der Hinweis mit dem nassen Zaunpfahl?
Ich bin da total unsicher. Die gesamte Zeltausrüstung, gibt eine gewisse autarke Sicherheit. Das Gewicht von den mittlerweile verifizieren 17kg Startgewicht, d.h.: Morgens mit 1,5 l Wasser, tut meiner Kondition und dem Muskelaufbau gut und könnte trainiert werden. Die Füße allerding fangen nach spätestens 10 km an weh zu tun, nach 15 km mögen sie nicht mehr und wenn es mal 20 km werden, reicht manchmal eine Nacht nicht aus um am nächsten Tag wieder schmerzfrei loszugehen.
Die Tendenz geht dahin, die Campingausrüstung dem nächsten Besuch ins Auto zu legen und nur den Schlafsack zu behalten. Was natürlich eine große, wenn nicht totale Abhängigkeit von den Pilgerherbergen bedeutet....
Stadttor La Souterraine La Souterraine ist eine hübsche Kleinstadt, mit einem Campingplatz der nur 2 km außerhalb liegt.
Und die Zeichen verdichten sich. Gegen drei Uhr werde ich wach, weil ich meinte, etwas hart aufzuliegen. Keine Luft in der Matratze. Es ist so schon nicht zwingend angenehm nachts, in einem Einmannzelt eine Luftmatratze aufzublasen. Wenn du dann aber feststellst, dass das Rückhaltenventil der großen Einfüllöffnung (siehe Bericht vom 19.06.) nicht vorhanden ist, hast du ein kleines Problem. Je mehr Luft in der Matratze ist, um so schneller kommt sie auch wieder raus. Ich habe es geschafft, der Matratze eine halbe Füllung zu verpassen und dann versucht ruhig auf dem Rücken zu schlafen, um die wenige Luft so gleichmäßig wie möglich zu verteilen.
Aber eine Frage bleibt, wo ist das Ventil hin? Es war so angebracht, dass kein versehentlicher mechanischer Vorgang möglich war, die Position des Ventils zu verändern. Also kann ich es nur reingeblasen haben. Sowas kann ja mal passieren... Da gib Dir Recht, wenn es eine Matratze für 9,90 € aus der Woolworth wäre. Diese Matratze aber, gehört mit zu den teuersten, im Fachhandel zu erwerbenden Schlafunterlagen und nein, sowas darf nicht mal passieren.
Am Tag der 10. Aufblasung, dachte ich bequemer zu liegen, wenn ich sie etwas straffer aufblase. Mit dem Mund, nicht mit dem Kompressor und ich bin ein 55-jähriger Exraucher. Ich lege mich, lese noch ein wenig, da gibt es ein Riesenpoff. Ich befürchtete Schlimmstes aber Luft war noch drin und es dauerte etwas bis ich festgestellt hatte, dass sich zwei Sekmentierungen zu einer vereint haben. Die Matratze ist 52 cm breit und ist in 8 Sekmente aufgeteilt. Ab dem Zeitpunkt hatte die Matratze an einer Seite eine unnatürlich dicke Wulst, die sie nicht wirklich breiter macht. Ich konnte von Glück reden, dass es nicht in der Mitte passiert ist.
Gestern dann, nach 12-malige Aufblasen haut das Ventil ab. Ich finde sowas unglaublich, es entspricht aber der traurigen Realität, dass selbst das was etwas kostet, nicht mehr automatisch etwas taugt.
Was war das früher ein Kampf, wenn du etwas reklamieren wolltest. Händler und Hersteller haben sich sowas von gewunden, weil sie aber wirklich geglaubt haben, dass es nicht sein kann, dass ihre Ware Mängel aufweist. Heute hingegen gibt es die kulante Garantieabwicklung, weil jeder weiß, das bei den asiatischen Produktionskosten sowas halt passieren kann. Jetzt aber mal im Ernst, bei Toaster, Stahbsauger oder ähnlichen, bitte. Aber da gibt es Leute, zu denen ich, wie wir nun wissen nicht gehöre, die gehen echt in die Wildnis, auf Gletscher spazieren und übernachten dort. Die kaufen sich im Vorfeld gute Ausrüstungen um zu überleben. Matte von EXPED mit Schutz vor Bodenfrost und wenn sie völlig verblödet sind ein fast 3.000 € teures arktiserprobtes Zelt von Wolfskin, um wieder gesund nach Hause zu kommen. Ha, letztendlich bekommen die Angehörigen das selbe Antwortfax wie ich, in dem steht, das es ihnen sehr leid tut, dass es Probleme mit ihrer Ware gab und dass leider trotz sorgfälltigster Kontrollen Fehler auftreten können, man aber bereit ist, das schadhafte Produkt kulant umzutauschen. Super!
Mal ganz kurz, da können auch die Fachgeschäfte nichts dran ändern, die trifft keine Schuld. Zu denen kannst du, wenn du überlebst, wenigsten noch hingehen und sagen, hier regel das für mich.
Aber vielleicht ist es tatsächlich so, dass der echter Pilger kein Zelt mitzunehmen hat und gefälligst in vollen, von allen möglichen Körpergerüchen aromatisierten Herbergen übernachten muss. Vielleicht ist das so. Über den echten Pilger habe ich bereits aus diversen Anlässen etwas vorbereitet, was ich dann die kommenden Tagen mal an dieser Stelle zum Besten geben werde.
Tour de FranceGestern am 06. Juli bin ich am frühen Nachmittag in Limoges angekommen und habe um ein paar Stunden das Tour de France Spektakel verpasst. Ich sah nur noch Plakate und Aufräumarbeiten.
Limoges ist die wohl größte Stadt zwischen Köln und San Sebastian und ich war gestern so beeindruckt, dass ich noch einen Tag durch die Altstädte schlender werde. Ja, Altstädte! Es waren ursprünglich zwei Städte, sodass es noch heute zwei Altstadtkerne gibt. Allein der botanische Garten ist so sensationell, dass ich da auch noch mal hin möchte.
Cluis ist ein in der Tat international Ort, gewohnt habe ich bei Holländern, mit dem Mann habe ichEnglisch geführtes Chez Ami's in Cluis sogar eine Halbzeit Deutschland - Italien gesehen. Zuvor aber habe ich bei einer englischen Familie, die ein Bistro/Restaurant betreibt zu Abend gegessen. Nee, Salat und Fisch and Chips kann man beim Engländer essen. Jaaa, war fettig, aber lecker.
Und in meinem holländischen Gartenhäuschen habe ich geschlafen wie ein Baby.
Ente Citroen CVDas Frühstück gab es im großen Wohnzimmer, 60 qm?! Wohlfühlatmosphäre mit offenem Kamin, auf dem ein riesiger Spiegel im Nussholzrahmen thront. Auf dem ersten Blick ein liebevolles Chaos, aber bei näherem Hingucken, kann kaum ein Teil vertauscht werden, ohne dass das Gesamtbild gestört würde.
Das Frühstück war eigentlich französisch, das heißt Croissant, Baguette, Butter und Marmelade. Uneigentlich gab es dazu, frisches Körnerbrot und... jungen Gouda. Keine Ahnung wo die den her haben, vielleicht von LIDL.
Ich frühstückte allein mit Blick auf den tollen Garten. Sehr schön angelegt, wieder mit sehr viel Liebe zum Detail, in denen sich die Augen verlieren können. Hinten rechts macht sich eine kleine Sitzgruppe unter einer wunderschönen Linde bemerkbar. Insgesamt erscheinen mit der Zeit vier kleine Sitzeinheiten, die auf den ersten Blick nicht zu sehen waren. Dazwischen zwei Feigenbäume, Lavendelbüsche...
Es sind diese Orte der Ruhe und des Frieden, die Sirenen gleich an mir zerren und mich zum Bleiben bewegen wollen. Einen Tag dranhängen, den nächsten Tag zwei Etappen trampen, dann habe ich wenigstens keine zusätzlichen Übernachtungskosten.
Heute musste ich sehr an meinen Freund Michael H. denken. Diese Lebensweise hätte ihm auch gut gefallen. Selbst Holländer und Schreiner, so wie der Mann meiner Vermieterin. Ich könnte mir vorstellen, dass sogar eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden wäre. Auch wenn er jetzt schon 10 Jahre tot ist fehlt er mir sehr!
Viadukt bei CluisIch bin dann gegen 9.00 h losgegangen. Es gibt von Cluis aus zwei Wegmöglichkeiten, erstens den historischen Weg in zwei bis drei Etappen insgesamt 40 km und einen Straßenweg 25 km. Als ich die holländische Oase verlassen habe, bin ich dem ersten Jakobsweghinweis gefolgt, ohne zu wissen welche Route ich einschlug. Es war die längere und bestimmt sehr viel schönere Strecke. Angefangen mit einem Viadukt 500 m lang, sehr hoch und ziemlich alt. Es hatte mal was angemessenes fand ich. Ständig dieses runter ins Tal um auf der anderen Seite wieder hoch zu klettern. Es sollte mehr Viadukte geben, die mich von der einen zur anderen Seite eines Tales bringen.
Schmale asphaltierte Wege und schöne Wald- und Wiesenwege, auf denen sich die Schmetterlinge in Massen tummelten. Sie umschwierten mich, streiften meine Haare und streichelten die Haut meiner Arme mit ihren zarten Flügeln. Balsam für die Seele.
Château de Gargilesse Nach ungefähr viereinhalb Stunden kam ich in Gargilesse an. Und ich war total überrascht. Ein Ort mit 300 Einwohner und weit entfernt von dem leider nicht unüblichen Verfall. Alle Häuser nett gemacht mit farbigen Schlagläden, Pflanzen und allerhand Dekowerk. Mehrere kleine Ateliers, ein Schloss, das gut in Schuss ist und das Maison de George Sand. Ich habe keinerlei Hinweise im Vorfeld erhalten.
Als ich am Campingplatz ankam, herrschte wildes Treiben. Ein Trödel- und Antikmarkt und das neben dem Campingplatz ansässige Kneipenrestaurant hatte tolle Livemusik. Dartspiel in Auberge de la ChaumeretteEs wechselten sich ein sehr guter Chonsonsänger mit einem ebenso klasse Oldi-Rock-Duo ab. Auf einem Grill wurden ganz dünne, schön ausgebratene, nach Kräuter duftende Würstchen gegrillt. So schwer ist es mir seit Jahren nicht mehr gefallen. Ich fange auch an die Schafe auf der Weide mit, na ihr zarten Schmorrbraten in Rotweinsoße, anzusprechen. Ich meine es ist nicht so, dass sie besorgter erscheinen, als zu Zeiten in denen ich noch Bonjour Mädels gesagt habe.
Zwei Monate und etwas über 1000 km von Wuppertal entfernt.
Rundkirche 11. Jahrhundert Neuvy-Saint-SépulchreJetzt am Abend befinde ich mich in Neuvy-Saint-Sépulchre. Die Attraktion hier ist die vor 1000 Jahren gebaute Rundkirche, die nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem gebaut wurde. Sie steht auf der Liste des Château de Zarzay UNESCO-Kulturerbes und ist in dem entsprechend gutem Zustand. Der Altar steht unter einer Kuppel, die von 11 Säulen getragen wird. Warum keinem 12 Säulen für jeden Jünger einen? Judas, der Judas musste draußen bleiben.
Auf dem Weg hier hin, kam ich am Château de Sarzay vorbei. Es gilt, obwohl es sich an einem Zufluss des Indre befindet als eines der südlichsten Loireschlösser. Und das nenne ich mal ein Schloss!

Manchmal ist Camping schön und manchmal doof. Es war wieder ein netter, kleiner und sauberer VW Bully CamperPlatz. Dieses Wochenende ist hier VW-Bus-Camper-Treffen. Ich habe mal so überschlagen, ca. 30 Bullis waren es als ich um 17.00 h kam. Gegen 23.00 h kamen die letzten. Jetzt waren es ungefähr vierzig Fahrzeuge, meistens zu zweit, teilweise mit Kindern und teilweise mit Hunden. Nein, von der Lautstärke will ich nicht schon wieder anfangen, zumal ich solche Veranstaltungen auch toll finde. Es passt nur im Moment nicht so gut zusammen. Abgesehen von der Bulli-Gruppe, waren noch zwei älter Campingpärchen mit mir auf dem Platz und für uns fünf hätten die drei Toiletten und zwei Duschen auch gereicht. Die Sanitäranlagen war auch nicht nach Geschlechter geteilt, was heißen soll, dass es drei Toiletten und zwei Duschen für ungefähr 100 Menschen gab. Zustände wie bei Rock am Ring! Als ich dann heute früh mal Richtung Toilette ging, sah ich sie Sternlaufmäßig mit Toilettenpapier Rollen in der Hand, auf die Örtlichkeiten zuströmen. Das ist dann ja nu auch fies, oder? Ich dachte, ich habe ja noch den Wald, habe das Zelt abgebaut und bin von dannen gezogen.

Richtung, Cluis
Burgruine von Cluis DessousMan muss vielleicht wissen, wenn man das Wort Dessous in den Übersetzer schmeißt, kommt unter raus! Nein, es kommt nicht unten was raus, Dessous heißt übersetzt unten.
Und in dem Stadtteil Cluis-Dessous gibt es eine sehr schöne, frei zugängliche Burgruine. Ja, in der Eifel gibt es auch sehr schöne Burgruinen.
Ich möchte ja nicht wirklich wissen, wer sich alles bei den Ruinen von Cluis Dessous, ruinös zugerichtete, vom Körper gerissene Spitzenunterwäsche vorgestellt hat.
Heute, hat es wieder gar nicht geklappt mit dem Campingplatz. Die Antwort auf meine Frage, wo denn der Campingplatz sei, fiel in etwa so aus: Campingplatz? Jaaa... aber nicht hier. Etwa drei, vier Kilometer in die Richtung. Gibt es den noch? Fragt ein Thekengast. Schulterzucken bei meinem Wirt. Das Buch ist vier Jahre alt... Ich sah mir so ein wenig die Kleinstadt Cluis an und kam an einen riesigen, geteerten Platz. Wenn eine Konzerthalle in der Nähe wäre, würde er einen Sinn ergeben.Cluis
Ich bin jetzt bei einem holländischen Ehepaar untergekommen. Es ist günstig und sehr schön. Haken? Wenn ein Zimmer günstig ist, ist meist die Toilette und die Dusche überm Flur. Da es sich hier um ein total gemütliches Gartenhäuschen handelt, sind Toilette und Dusche überm Hof. Also doch ähnlich wie auf dem Campingplatz. Aber wie gesagt, sehr nett und sehr ruhig. Außer mit dem Firmen-Schreiner-Transporter, wird mit einer CV gefahren.
Ich habe hier dann noch mal in den Führer gesehen und festgestellt, dass es eine alte Markthalle aus dem 17. Jahrhundert, noch in Holz gebaut geben soll. Habe ich nicht gesehen, aber dafür einen riesigen, geteerten Platz...
George Sand La Châtre Bereits vor 8.00 h hatte ich das Zelt abgebaut und den Rucksack gepackt. 20 km lagen heute vor mir, mein Ziel La Châtre, die Stadt von Aurore Dupin. Kennst Du nicht? Ich jedenfalls kannte sie nicht. Aurore Dupin ist die Schriftstellerin, die unter dem Pseudonym George Sand schrieb.
Der Tag hat mich reichlich beschenkt: Er ist trocken geblieben, was nun nicht selbstverständlich ist. Ich habe in einem See meinen ersten Biber gesehen. Zuerst dachte ich es könnte auch eine Bisamratte sein, aber ein kurzer Blick auf den breiten Schwanz, zerstreute alle Zweifel. Später, als ich von einer Brücke auf einen Bach schaute, kam ein Wiesel aus dem Gebüsch zum Ufer des Baches, sah mich an, entschied, dass ich weit genug entfernt war und verschwand erst als es am Bach getrunken hatte. Ich empfinde sowas als tolle, seltene Erlebnisse. Ich habe einem Pastor Kirschen geklaut. Das musst man sich Kreuz mit Kirschbaumvorstellen, da steht an einer Kirche ein Kirschbaum direkt unter einem sehr großen Kreuz, an dem sogar ein Jesus hängt und neben dem Baum steht ein Schild, dass das Pflücken der Kirschen verboten sei, weil diese der Kirche gehören. Ich sah zum Kreuz hoch und ich meine Jesus okaaay sagen gehört zu haben. Sie waren noch nicht ganz reif aber schon sehr aromatisch. Eine Frau die gerade dabei war ihren Marktstand aufzubauen, sah mich mit diesem Können-sie-nicht-lesen-Blick an, worauf ich ihr sagte, er hat sagen okay! (Ich habe noch keine Vergangenheitsform gelernt). Am 07.07. läuft mein Babbel-Französisch-Abo aus. Ich denke, dass mir für die nächsten Monate ein Spanisch-Abo zulegen werde. Wenn ich auch ein linguistisches Chaos befürchte.
Sie war heute sehr auffällig, die Entwicklung in der Natur. Es standen noch einige Kirschbäume am Wegesrand. Und ich musste daran denken, dass ich vor einigen Wochen in der Eifel noch gedacht habe, dass die Kirschen doch noch eine Weile brauchen. Auch das Getreide war noch völlig grün. Erntezeit Heute habe ich das erste Mal gedacht , dass in Kürze geerntet wird und dass es dann knapp wird auf den Feldwegen mit den Mähdreschern. Und ehe ich mich versah musste ich dem ersten Mähdrescher Platz machen und stand neben dem ersten gemähten Feld in diesem Jahr.
Etwas schade finde ich es, dass es hier in Frankreich, zumindest auf meinem Weg, keine Waldbeeren, sprich Blaubeeren gibt. Auch da sah ich in der Eifel jede Menge grüne Beeren und freute mich auf die Erntezeit, die für mich aber nicht kommen sollte. Anscheinend ein Privileg der Nordländer. Die Bodenbeschaffenheit hier gibt es wohl nicht her. Wusste Ihr, dass unsere Buche im Europäischen Schutzprogamm FFH aufgenommen wurde? Sie droht zwar derzeit nicht auszusterben eher wächst sie wie Unkraut, es gibt sie allerdings nur auf sehr begrenzten Raum. Und somit stellt sie eine Besonderheit dar, die schutzwürdig ist. FFH steht übrigens für Flora, Fauna, Habitat. Sprich Pflanzenwelt, Tierwelt und Lebensraum.
Als ich nach 20 km in La Châtre ankam, war der Campingplatz bereits ausgeschildert und ich hoffte auf eine weitere trockene Nacht. Nachdem ich fast eine Stunde gegangen, war erfuhr ich von zwei Jüngst, dass der Campingplatz bestimmt noch 3 km entfernt sein. Von dieser Stelle aus gab es eine Abkürzung in die Stadt, Hotel Notre Dame. Ich könnte diesen Autoren an einen Baum fesseln, ihn mit Zuckerwasser überschütten und den Ameisen überlassen. Um dann zu sagen, das hast jetzt davon.
George Sand La Châtre Bereits vor 8.00 h hatte ich das Zelt abgebaut und den Rucksack gepackt. 20 km lagen heute vor mir, mein Ziel La Châtre, die Stadt von Aurore Dupin. Kennst Du nicht? Ich jedenfalls kannte sie nicht. Aurore Dupin ist die Schriftstellerin, die unter dem Pseudonym George Sand schrieb.
Der Tag hat mich reichlich beschenkt: Er ist trocken geblieben, was nun nicht selbstverständlich ist. Ich habe in einem See meinen ersten Biber gesehen. Zuerst dachte ich es könnte auch eine Bisamratte sein, aber ein kurzer Blick auf den breiten Schwanz, zerstreute alle Zweifel. Später, als ich von einer Brücke auf einen Bach schaute, kam ein Wiesel aus dem Gebüsch zum Ufer des Baches, sah mich an, entschied, dass ich weit genug entfernt war und verschwand erst als es am Bach getrunken hatte. Ich empfinde sowas als tolle, seltene Erlebnisse. Ich habe einem Pastor Kirschen geklaut. Das musst man sich vorstellen, da steht an einer Kirche ein Kirschbaum direkt unter einem sehr großen Kreuz, an dem sogar ein Jesus hängt und neben dem Baum steht ein Schild, dass das Pflücken der Kirschen verboten sei, weil diese der Kirche gehören. Ich sah zum Kreuz hoch und ich meine Jesus okaaay sagen gehört zu haben. Sie waren noch nicht ganz reif aber schon sehr aromatisch. Eine Frau die gerade dabei war ihren Marktstand aufzubauen, sah mich mit diesem Können-sie-nicht-lesen-Blick an, worauf ich ihr sagte, er hat sagen okay! (Ich habe noch keine Vergangenheitsform gelernt). Am 07.07. läuft mein Babbel-Französisch-Abo aus. Ich denke, dass mir für die nächsten Monate ein Spanisch-Abo zulegen werde. Wenn ich auch ein linguistisches Chaos befürchte.
Sie war heute sehr auffällig, die Entwicklung in der Natur. Es standen noch einige Kirschbäume am Wegesrand. Und ich musste daran denken, dass ich vor einigen Wochen in der Eifel noch gedacht habe, dass die Kirschen doch noch eine Weile brauchen. Auch das Getreide war noch völlig grün. Heute habe ich das erste Mal gedacht , dass in Kürze geerntet wird und dass es dann knapp wird auf den Feldwegen mit den Mähdreschern. Und ehe ich mich versah musste ich dem ersten Mähdrescher Platz machen und stand neben dem ersten gemähten Feld in diesem Jahr.
Etwas schade finde ich es, dass es hier in Frankreich, zumindest auf meinem Weg, keine Waldbeeren, sprich Blaubeeren gibt. Auch da sah ich in der Eifel jede Menge grüne Beeren und freute mich auf die Erntezeit, die für mich aber nicht kommen sollte. Anscheinend ein Privileg der Nordländer. Die Bodenbeschaffenheit hier gibt es wohl nicht her. Wusste Ihr, dass unsere Buche im Europäischen Schutzprogamm FFH aufgenommen wurde? Sie droht zwar derzeit nicht auszusterben eher wächst sie wie Unkraut, es gibt sie allerdings nur auf sehr begrenzten Raum. Und somit stellt sie eine Besonderheit dar, die schutzwürdig ist. FFH steht übrigens für Flora, Fauna, Habitat. Sprich Pflanzenwelt, Tierwelt und Lebensraum.
Als ich nach 20 km in La Châtre ankam, war der Campingplatz bereits ausgeschildert und ich hoffte auf eine weitere trockene Nacht. Nachdem ich fast eine Stunde gegangen, war erfuhr ich von zwei Jüngst, dass der Campingplatz bestimmt noch 3 km entfernt sein. Von dieser Stelle aus gab es eine Abkürzung in die Stadt, Hotel Notre Dame. Ich könnte diesen Autoren an einen Baum fesseln, ihn mit Zuckerwasser überschütten und den Ameisen überlassen. Um dann zu sagen, das hast jetzt davon.