27. August

Der blöde Busfahrer... Aber vielleicht hat er mich vor einen herabstürzenden Ast bewahrt...
Nachdem ich gemerkt habe, dass mir 25 km durch die Berge zu viel sind, wollte ich von den heutigen 26 km, zehn mit dem Bus fahren.
Ein schöner Überlandbus, der bis ins 60 km entfernte Lugo fährt, fuhr um 8.45 h. Ich fragte ob es möglich sei in Degolada auszusteigen. Natürlich! 2,25 € und ab die Post. Bis zu meinem 26 km entfernten Etappenziel sollte der Bus dreißig Minuten brauchen, nach zwanzig wurde ich stutzig, es gab aber keine Möglichkeit mehr zu halten.Schwantzende Busfahrer
In Cádavo, meinem Etappenziel hielt er sowieso und ich fragte, was denn mit Degolada gewesen sei. Fahrer und Beifahrer, die sich unterwegs nett unterhalten haben, klatschten sich auf die Stirn, der Fahrer meinte, dass gleich ein Bus in Gegenrichtung kommt und dass ich eigentlich zu wenig bezahlt hätte. Was haben wir gelacht! Der Beifahrer schlägt mir lachend auf die Schulter und meint, dass man es mit der Lauferei nicht übertreiben soll. Kann ich ihnen böse sein, sofern ich alles richtig verstanden habe?
Tja, nun sitze ich hier bereits seit einer Stunde in einer Bar, in Cádavo und dachte gerade, dass ich doch mal ein paar Worte zum blöden Busfahrer schreiben könnte.
Wenn ich jetzt die Kurzetappe von Morgen laufen würde, würde es auch bedeuten, dass ich wegen des gestern beschriebenen Etappenmangels, in Lugo noch eine Nacht länger bleiben müsste. Und da nehme ich dann doch lieber die preiswerte Pilgerherberge hier. Denn, in einer offiziellen Pilgerherberge darf ich nur eine Nacht bleiben.
Aus dem Grunde habe ich meine Etappen so eben ein weiteres Mal modifiziert und fünf Schlenderetappen unter zehn Kilometer eingebaut. Damit komme ich jetzt nochmals auf elf Etappen.
In Lugo erwartet mich eine besichtigungswürdige Altstadt aus der Römerzeit und eine zweieinhalb Kilometer lange, begehbare Stadtmauer, die ebenfalls bereits von den Römern gebaut wurde, sodass es mir dort in den zwei Tagen nicht langweilig wird.

28. August

Camino PrimitivoDie Etappe nach Castroverde, war eine erste Schlenderetappe von nur acht Kilometern durch leicht gehbare Waldgebiete, sodass ich auch hier wieder warten musste bis die Herberge um 13.00 h öffnete. Es war eine ganz neue Herberge mit viel Platz und die einer sehr guten Einrichtung besaß.

Am nächsten Tag sollten und mussten es 23 km werden. Und Lugo, eine Stadt von der man so ja noch nicht wirklich viel gehört hat, soll mich angenehm überraschen...